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"Jungfrauenkloster" findet keine Jungfrauen mehr
Das "Linnemanns Jungrauenkloster" sperrte zu – derzeit gibt es nämlich keine in "Not geratenen Jungfrauen über 40", die dort wohnen wollen.
Aus für eine dänische Uralt-Institution: 1856 wurde im dänischen Vejle das "Kloster" mit fünf Wohnungen geründet, welches „in Not geratenen Jungfrauen über 40" aufnahm. Das Gebäude erhielt den Namen „Linnemanns Jungfrauenkloster", obwohl es mit einem Kloster oder der Kirche nichts zu tun hatte.
Kein Bedarf: Jahrelang suchte Vejles Ex-Bürgermeister Arne Sigtenbjerggaard nach hilfsbedürftigen Frauen, fand aber keine, die den Aufnahmekriteriern entsprachen. Ffrauen, die dort wohnen hätten können, müssten nämlich würdig, über 40, in Not geraten und Jungfrau sein. "Die Zeiten haben sich geändert. Solche Frauen gibt es nicht mehr", so Sigtenbjerggaard.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts sah das noch anders aus. Unverheiratete Frauen galten generell als Jungfrauen und waren finanziell schlecht gestellt, wenn sie keine reichen Eltern hatten.
Jetzt wurde das "Kloster" verkauft
Das Gebäude in Vejle belam jetzt einen neuen Eigentümer, der Verkaufserlös floss zurück in die Linnemann-Familienstiftung.
Es gibt jetzt keine Jungfrauen-Wohnungen mehr, dafür ein dickes Bankkonto. In Zukunft können alleinstehende, hilfsbedürftige Frauen bei der Stiftung Zuschüsse für Mietkautionen oder Mieten beantragen – Jungfrau müssen sie dafür nicht sein.
(isa)