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"Ihr nennt es Terrorismus, ich nenne es Patriotismus"
Weil sie in einem Zug in Portland zwei Mädchen zu Hilfe kamen, wurden zwei Männer von einem US-Rassisten erstochen. Vor Gericht zeigte er keine Reue.
Ein schrecklicher Doppelmord erschüttert derzeit den US-Bundesstaat Oregon. In der Hauptstadt Portland hatte ein 35-Jähriger Rassist zwei Mädchen beschimpft und bedroht. Als zwei Zugpassagiere Zivilcourage bewiesen und eingriffen, wurden sie von dem 35-Jährigen erstochen. Am Dienstag wurde er erstmals dem Richter vorgeführt.
Bei seiner Aussage zeigte Jeremy Joseph Christian keinerlei Reue. "Tod den Feinden Amerikas", brüllte er im Gerichtssal. Zu seiner Tat sagte er nur: "Ihr nennt es Terrorismus, ich nenne es Patriotismus.". Immer wieder brüllte er zudem rassistische Parolen.
21-Jähriger überlebte schwer verletzt
Im Gerichtssaal saß auch das dritte Opfer von Christian, der 21-jährige Micah Fletcher. Er überlebte die Messerattacke, die eine gut ein Meter lange Narbe von seinem Hals schräg über seinen Bauch hinterließ.
Zwei weitere Männer – der 53-jähriger Armee-Veteran Rick Best und der 23-jährige Taliesin Myrddin Namkai-Meche – hatten weniger Glück. Der 35-Jährige stach sie nieder, als sie wegen dessen Schimpftirade gegen zwei 16-jährige Mädchen intervenierten. Die beiden starben noch an Ort und Stelle an den schweren Stichverletzungen.
Ihm droht die Todesstrafe
Christian war bereits wegen Raub, Entführung und illegalem Waffenbesitz vorbestraft. Im Falle einer Verurteilung könnte ihm die Todesstrafe drohen, die im Bundesstaat Oregon allerdings seit 20 Jahren nicht mehr vollstreckt wurde. (hos)