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"Ghost Stories": Gruselig bis zur Schmerzgrenze

Ein Skeptiker untersucht drei Geistergeschichten und lernt dabei das Grauen.

Heute Redaktion
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Der moderne, massentaugliche Horrorfilm versteht sich als Collage aus Schockeffekten. Ein schneller Schnitt, ein schriller Sound, schon beutelt es den nägelkauenden Zuschauer im Kinositz. Allzu oft versteift sich Hollywood auf diese Jump Scares, anstatt in Atmosphäre und Charaktere zu investieren.

Die Briten zeigen, dass sie es besser können und spielen in "Ghost Stories" die gesamte Bandbreite des Gruselspektrums ab. Düster, bedrohlich und furchteinflößend ist der Film (und das schon allein durch seine formidablen Settings), bringt das Publikum aber bereits während der Anfangscredits zum Springen.

Geistergeschichten

Professor Goodman (Andy Nyman) hat es auf Betrüger abgesehen, die sich mit dem Vorgaukeln übersinnlicher Phänomene Geld erschwindeln. Als er von seinem einst spurlos verschwundenen Vorbild Charles Cameron kontaktiert wird, erhofft sich Goodman Lob für seine Enthüllungen. Stattdessen setzt ihn der alte Mann auf drei Fälle an, die ihn beinahe den Verstand gekostet hätten. Er soll die Geistergeschichten untersuchen und sich anschließend wieder bei Cameron melden. Zum Auftakt seiner Ermittlungen spürt Goodman den ehemaligen Nachtwächter Tony Matthews (Paul Whitehouse) auf, der ihm von einem grauenhaften, unerklärlichen Erlebnis berichtet.

Der Trailer von "Ghost Stories":

Gänsehaut

Eine Nervenheilanstalt, ein dunkler Wald, ein einsames Landhaus - die abgewrackten Horror-Locations von anno dazumal sorgen in "Ghost Stories" überraschend für echte Gänsehaut. Zum einen dank großartiger Szenenbilder und Kulissen, die England von seiner gespenstischsten Seite zeigen. Zum anderen aufgrund der herrlich ungemütlichen Zeitgenossen, die es bevölkern. Matthews ist so ein Kandidat, Geschichtenerzähler Nummer drei, Mike Prittle (der als Dr. Watson und Bilbo Beutlin bekannt gewordene Martin Freeman) überflügelt ihn am Ende noch. Das sind Menschen, die man so (in Großbritannien) auch auf der Straße treffen könnte, keine generischen Slasher-Teenies aus der Traumfabrik.

Die Schockeffekte sind teils recht heftig - vor allem für eine Altersfreigabe ab 12. Neben dem Schrecken hat der Film aber auch jede Menge Spannung zu bieten. Schnell wird etwa klar, dass die einzelnen Fälle zusammenhängen - Zahlen, Kleidungsstücke und Zitate tauchen immer wieder auf. Erlauben sich die Regisseure (Jeremy Dyson und Hauptdarsteller Andy Nyman) nur einen Jux, oder ist Goodman einem Geheimnis auf der Spur?

"Ghost Stories" startet am 19. April 2018 in den österreichischen Kinos.