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"F***t Adidas!": Tim Mälzer sauer über Miet-Boykott

Heute Redaktion
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Tim Mälzer kritisiert Adidas in seinem Podcast mit scharfen Worten. Der Grund: Der Sportartikel-Gigant will in der "Corona-Auszeit" keine Miete mehr zahlen.

TV-Koch Tim Mälzer (49) rechnet mit dem Sportartikel-Giganten ab, nachdem dieser sich weigert weiterhin Miete für seine aufgrund der Corona-Pandemie geschlossenen Filialen zu bezahlen: "F***t Adidas".

"Kauft keine Adidas-Schuhe mehr"

"Kauft keine Adidas-Schuhe mehr, wenn sich das wirklich bewahrheiten sollte, dass sie die Miete nicht mehr zahlen! Das ist für mich ein Unding, was da gerade passiert", teilt der "Kitchen Impossible"-Star in der neuen Folge seines Podcasts "Fiete Gastro" gegen den Sportartikel-Giganten aus. "Wenn ein großes Unternehmen deutscher Herkunft in der Krise der Nation das erste macht, nämlich an sein Unternehmensergebnis zu denken. Dann brauchen wir doch gar nicht reden: Was ist das für eine beschissene Vorbildfunktion!"

Adidas ist nicht das einzige große Unternehmen, das seine Mietzahlungen in Deutschland vorerst einstellen will, berichtet der "Express". Auch der Mode-Riese H&M (460 Filialen) und der Elektronik-Riese MediaMarktSaturn setzen die Miete aus.

Ar***löcher und Idioten

Mälzer ist außer sich: "Wenn es kleine Läden gibt, die jetzt gerade ihre Miete nicht bezahlen können. Und es wird ein Gesetz entwickelt, das diesem Mieter, der jetzt keine Einnahmen hat, um seine Miete zu bezahlen, nicht gekündigt werden darf, dann ist das was sehr, sehr, sehr Gutes – und lässt einen erst mal drei Monate ruhiger schlafen."

"Wenn jetzt ein Arschloch kommt, das sagt: Ja, ich könnt's mir eigentlich leisten, aber ist doch ganz geil: Da hab ich 200 Läden in Deutschland. Da bezahl ich bestimmt auch 20 Millionen Euro Miete. Da halte ich die drei Monate zurück, leg das irgendwie an, hol mir bisschen dies oder das. Damit machen die Idioten Geld! Die missbrauchen das Angebot. Es ist das falsche Signal", sagte der TV-Koch.

Unverständnis in den sozialen Netzwerken

Auch in den sozialen Netzwerken äußern zahlreiche Menschen ihr Unverständnis über die Vorgehensweise der Großunternehmen. Die Vizepräsidentin des Europa-Parlaments, Katharina Barley (51), twittert ein Bild ihrer Laufschuhe und schreibt: "Das hier waren übrigens die letzten Adidas, die wir gekauft haben. Als globaler Konzern mit 3,2 Milliarden Gewinn 2019 eine Schutzvorschrift für MieterInnen in Existenznot auszunutzen, ist schäbig."

Das Mietenmoratorium der Bundesregierung treibe Vermieter in die Pleite, heißt es in einer Erklärung des Eigentümerverbandes Haus & Grund. "Ohne einen Fonds, der die Mietzahlungen übernimmt, stehen Millionen private Vermieter vor dem finanziellen Aus", sagt Präsident Kai Warnecke.

Wenn große Unternehmen wie Adidas, H&M und andere jetzt reihenweise ihre Ladenmieten nicht mehr bezahlten, sei das ein Dammbruch. Die Folgen würden nicht nur in der Immobilienwirtschaft verheerend sein, sondern weit darüber hinaus. Und weiter: "Wenn die Bundesregierung dieses Gebaren nicht umgehend stoppt und dafür sorgt, dass Verträge eingehalten werden müssen, haben wir über kurz oder lang Anarchie auf dem Wohnungsmarkt."