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"Dieb, Mörder, Erdogan": Protestnacht in der Türkei
Die Nacht auf Dienstag ist in der Türkei eine des Protests: Nach dem "Ja" zu Erdogans Verfassung gehen Tausende auf die Straße.
Eine Gruppe namens "Hayir Besiktas" ("Nein Besiktas") hat einen Demonstrationsaufruf veröffentlicht, dem immer mehr türkische Städte folgen. "Wir sind hier gegen Betrügereien, Ungerechtigkeiten und gestohlene Stimmen!", hieß es. Videos zeigten in Istanbul tausende Protestierende auf den Straßen, gleiche Szenen gab es auch in weiteren türkischen Städten.
Auf Twitter verkündete die Gruppe "Hayir ist noch nicht erledigt. Der Kampf geht weiter." Auf den Straßen zeigte sich in der Nacht die Stimmung aufgeheizt. "Dieb, Mörder, Erdogan" skandierten die Demonstranten lautstark. Als Zeichen des Protests schlugen viele Teilnehmer auf Kochtöpfe - dieses Ritual war auch schon in der Wahlnacht zu beobachten gewesen.
Weiter Aufhebung gefordert
Ein türkischer Oppositionsvertreter hat am Montag wie die Demonstranten die Annullierung des Referendums am Sonntag gefordert. "Es gibt nur eine Entscheidung, um im Rahmen des Gesetzes die Situation zu entspannen – die Hohe Wahlkommission sollte die Abstimmung annullieren", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Republikanischen Volkspartei (CHP), Bülent Tezcan, laut der Nachrichtenagentur Dogan.
Die CHP hatte bereits zuvor von einer "Manipulation" des Volksentscheids gesprochen und Betrug in Höhe von 2,5 Millionen Stimmen angedeutet.
(red)