Sport
"Blöd!" Ski-Papa aus Schweiz kritisiert Hirscher
Marcel Hirscher lobte bei den Adelboden-Rennen den Schweizer Jungstar Marco Odermatt. Seinem Papa stößt das aber sauer auf.
Marcel Hirscher siegt und siegt. Mit neun Siegen und 976 Punkten kehrte der Ski-Dominator aus Adelboden zurück – so gut war er noch nie in seiner imposanten Karriere!
Am Understatement des Ski-Superstars ändert das nichts. Hirscher bleibt selbstkritisch, übte nach dem Doppelsieg auch scharfe Kritik an der FIS. Loben tut er lieber seine Gegner. Bei den Rennen in Adelboden überschüttete der siebenfache Gesamtweltcup-Sieger zuletzt den Schweizer Jungstar Marco Odermatt mit Lob.
Der 21-Jährige gilt als das größte Ski-Talent bei unseren Nachbarn, im Riesenslalom fuhr er mit Startnummer 27 auf Rang zehn – das drittbeste Weltcup-Ergebnis des sechsfachen Junioren-Weltmeisters.
"Dass er ein grosses Talent ist, das weiß man ja. Aber ich glaube heuer ist so richtig dieses Jahr, wo er sich reinfährt in die absolute Weltspitze", sagte Hirscher im Interview mit dem Schweizer Fernsehen. Odermatt sei einer, auf den er in Zukunft sehr gut aufpassen müsse. "Er kann Gesamtweltcupsieger werden, Olympiasieger und was alles möglich ist. Potenzial hat der für ganz vieles."
"Das sind natürlich blöde Worte"
Schöne Worte. Aber Worte, die den Druck erhöhen – und deshalb Odermatts Vater Walter rein gar nicht passen.
"Das sind natürlich blöde Worte. Wenn man weiß, wie schmal der Grat ist, sind das die falschen Ausdrücke", stellte er klar. "Es kann so viel passieren. Man muss Woche für Woche nehmen. Es ist alles auf Messers Schneide."
Papa Odermatt glaubt, dass Hirscher nur das sagt, was die Schweizer Fans hören wollen. Ihm ist vor allem wichtig, dass sein Sohn am Boden bleibt. "Wir haben schon früh angefangen, dass er nicht abhebt. Wir leben es auch und er nimmt es auf."
Odermann junior taten die Worte von Hirscher gut. "Es gibt zusätzlich Motivation. Das ging mir schon nahe", gibt er zu.
Er habe Gedanken an Kristallkugeln und Goldmedaillen. "Ich denke aber nicht allzu weit voraus." (mh)