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"Begabt": Der perfekte Mix aus rührend und witzig

Heute Redaktion
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Aufopfernder Onkel und überambitionierte Oma streiten um die Zukunft eines hochbegabten Mädchens. Drama mit "Captain America"-Darsteller Chris Evans.

Mary Adler (Mckenna Grace) wächst nach dem Selbstmord ihrer Mutter bei Onkel Frank (Chris Evans) in einer der langweiligeren, Kakerlaken-verseuchteren Ecke Floridas auf. Obwohl Frank erkennt, dass seine Nicht ein Mathematikgenie ist, schickt er die Siebenjährige auf eine gewöhnliche Schule, um ihr ein normales Leben - mit echten Freunden statt endlosen Ziffern - zu ermöglichen.

Als Marys Lehrerin Bonnie (Jenny Slate) die Fähigkeiten der Kleinen bemerkt, nimmt das Schicksal seinen Lauf: Da Frank sich weigert, das Mädchen auf eine Hochbegabtenschule zu schicken, wendet sich Bonnies Boss an Marys reiche Oma Evelyn (Lindsay Duncan). Die will Marys Genie mit allen Mitteln fördern und schreckt auch nicht davor zurück, Sohn Frank vor Gericht zu zerren.

Alte Story, perfekt erzählt

Die Story von "Begabt - Die Gleichung eines Lebens" ist in Hollywood keine Unbekannte. Wo auch immer junge Genies einen Auftritt absolvieren, von Anakin Skywalker in "Star Wars Episode I" über "Good Will Hunting " bis hin zu "Little Man Tate", stellen sich dieselben Fragen: Ist es besser, gewöhnlich und glücklich, oder außergewöhnlich und einsam zu sein? Wer darf über die Zukunft eines hochbegabtes Kindes entscheiden? Wie kann man jemandem, der intellektuell in völlig anderen Sphären schwebt, soziale Kompetenz beibringen?

"Begabt" demonstriert mit Nachdruck, dass auch eine alte Geschichte ohne revolutionäre Perspektiven absolut sehenswert sein kann, wenn sie gut erzählt wird. Regisseur Marc Webb ("The Amazing Spider-Man") gelingt das weit besser als gut. Die Abstimmung zwischen rührenden Tränen-aus-den-Augen-wisch-Momenten und großartigen Lachern ist schlichtweg perfekt. Gleiches gilt für die Besetzung: Die junge Mckenna Grace, die stets grandiose Octavia Spencer (als Franks Nachbarin Roberta) und die oft als Ungustl gecastete Lindsay Duncan überflügeln dabei Chris Evans, der hier trotzdem mehr zu glänzen weiß als in der Rolle des "Captain America".

"Begabt - Die Gleichung eines Lebens" startet am 14. Juli 2017 in den österreichischen Kinos.

(lfd)

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