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Donald Trump ist jetzt doch wieder NATO-Fan
Der US-Präsident zieht seine frühere Kritik am NATO-Pakt zurück. Bei einem Treffen mit NATO-Chef Stoltenberg nannte er das Bündnis "nicht länger obsolet".
Im Wahlkampf und zu Beginn seiner Amtszeit hatte US-Präsident Donald Trump nicht mit Kritik am NATO-Bündnis gespart und dessen Sinnhaftigkeit bezweifelt. Angesichts der angespannten Beziehungen zu Russland nach dem Militärschlag gegen das syrische Regime entdeckt Trump nun aber offenbar doch positive Seiten am Nordatlantikpakt.
Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg bekannte sich der US-Präsident in deutlichen Worten zur Allianz. Er habe das Bündnis früher kritisiert, weil es nicht genug gegen den Terrorismus getan habe, das habe sich nun aber geändert, meinte er. "Ich habe gesagt, es ist obsolet. Es ist nicht länger obsolet", so Trump. Die NATO sei vielmehr ein "Bollwerk" für Frieden und Sicherheit.
Trump mahnt höhere Rüstungsausgaben ein
Trotzdem ermahnte Trump seine Bündnispartner erneut daran, ihre Militärausgaben zu erhöhen. Die USA fordern schon länger, dass die Mitgliedstaaten ihre Rüstungsausgaben auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukt erhöhen wie im Jahr 2014 eigentlich beschlossen wurde.
Stoltenberg pflichtete Trump bei, dass die NATO auf dem Gebiet der Terrorismusbekämpfung mehr tun könne. Das werde ein wichtiges Thema beim Gipfel der Staats- und Regierungschefs der Allianz im Mai in Brüssel sein.
Stützpunkt in Neapel wird ausgebaut
Die NATO hatte im Februar einen Ausbau des Stützpunkts in Neapel beschlossen, um das Engagement im Kampf gegen den Terror stärken zu können. In Bündniskreisen wurde aber damals betont, dass die Pläne nicht im direkten Zusammenhang mit der Wahl Trumps standen.
Darüber hinaus betreibt das Bündnis ein Ausbildungsprogramm für die irakische Armee und unterstützt die Anti-IS-Koalition unter Führung der USA, ist aber kein offizielles Mitglied davon.
(hos)