Szene
"Suicide Squad": Einem Film beim Selbstmord zuschauen
Die neue DC-Comicverfilmung "Suicide Squad" hat im Vorfeld nicht nur für einen großen Hype, sondern auch für eine Flut schlechter Kritiken gesorgt. Gerechtfertigt sind leider die Verrisse. Was das Endprodukt um so tragischer macht, sind die Zutaten eines wirklich guten Films, die zwischendurch immer wieder zu erkennen sind, bevor sie wieder unter einer Lawine aus Pop-Songs, unzusammenhängenden Schnitten und einem nervtötenden Jared-Leto-Joker verschüttet werden.
Die gesorgt. Gerechtfertigt sind leider die Verrisse. Was das Endprodukt um so tragischer macht, sind die Zutaten eines wirklich guten Films, die zwischendurch immer wieder zu erkennen sind, bevor sie wieder unter einer Lawine aus Pop-Songs, unzusammenhängenden Schnitten und einem nervtötenden Jared-Leto-Joker verschüttet werden.
Oft ist es bei gescheiterten Filmprojekten ja so, dass sie mit guten Schauspielern oder Ideen hoffnungsvoll beginnen und dann gnadenlos abstürzen. Bei "Suicide Squad" ist es irgendwie umgekehrt. Gleich zu Beginn wird deutlich sichtbar, wo das Problem liegt: Konfuse Schnitte, Handlungsschnipsel wild durcheinander geworfen, unnötige Rückblenden - und das alles untermalt von einer beliebigen Aneinanderreihung von Pop-Songs.
Die Macher von "Suicide Squad" waren offensichtlich von ihren Kino-Trailern so sehr begeistert, dass sie etwa die erste Hälfte des Films zu einer Aneinanderreihung von Trailern umgeschnitten haben. Das schmerzt, weil einige der Schnipsel wirklich Potential haben, wie vor allen das letzte Drittel des Films zeigt. Da der Film ohnehin selbst keinen Wert auf seine eigene Handlung legt, verraten wir auch nichts. Das Interessanteste sind ohnehin die Figuren und ihre Schauspieler.
Die Lichtblicke
als Harley Quinn ist eine Wucht, leider hat Harley im Film jedoch kaum etwas anderes zu tun als sich in sexy Posen zu räkeln und ab und zu einige mehr oder weniger witzige Sprüchlein abzuliefern.
als Captain Boomerang sorgt für ein paar gute Lacher, trägt ansonsten aber leider auch kaum etwas bei. Jay Hernandez als "Diablo" wirkt leider sehr hölzern. Killer Croc (Adewale Akinnuoye-Agbaje) ist nur Teil der Kulisse.
Die Schattenseiten
Der dritte große Name des Films neben Margot Robbie und Will Smith ist natürlich . Leto wirkt weder bedrohlich noch abgedreht, sondern einfach nervtötend. Zur Handlung trägt er leider auch nicht viel bei.
Fazit
Ein konfuses Mischmasch aus zum Teil halbgaren Performances, wirren Handlungssprüngen und Popsongs, das die guten Zutaten leider sträflich in Mittelmäßigkeit und viel zuviel nervtötendem Leto-Joker ersäuft. Auch das kombinierte Charisma von Will Smith und Margot Robbie kann die guten Ansätze des Films nicht retten. Letztlich bricht "Suicide Squad" unter seiner Aufgabe, so viele verschiedene Figuren vorzustellen und auszubalancieren, zusammen. Schade.