Im Missbrauchsskandal um den US-Multimillionär Jeffrey Epstein hat ein Gericht nun die Klarnamen von rund 170 zuvor meist anonym behandelten Personen veröffentlicht.
Diese wurden in einem Zivilstreit zwischen der geschädigten US-Amerikanerin Virginia Giuffre (heute 40) und Epsteins langjähriger Partnerin Ghislaine Maxwell (62), die derzeit eine 20-jährige Freiheitsstrafe wegen Menschenhandels verbüßt, genannt. In den über 900 Seiten Gerichtsunterlagen finden sich einige bekannte Namen.
Zeugin erzählt „Clinton mag sie jung“
In den veröffentlichten Dokumenten wird unter anderem der frühere US-Präsident Bill Clinton erwähnt Das mutmaßliche Epstein-Opfer Johanna Sjoberg, sagte 2016, dass Epstein ihr erzählt habe, dass „Clinton sie jung mag“ und sich dabei auf Mädchen bezog. Sjoberg wurde im Alter von 20 Jahren auf einem College-Campus als Massagetherapeutin rekrutiert, hatte jedoch keine Massageausbildung. Sie behauptete, sie sei gezwungen worden, sexuelle Handlungen an Epstein vorzunehmen.
Fotos von Clintons Afrika-Reise aus dem Jahr 2002 zeigen, wie der ehemalige US-Präsident von Chauntae Davies, einem Epstein-Opfer, das als Flugbegleiterin in dem Jet mit dem Spitznamen „Lolita Express“ arbeitete, massiert wird. Auch sie wurde von Epstein als Massagetherapeutin angestellt und soll über vier Jahre hinweg wiederholt von ihm vergewaltigt worden sein.
Diese Promis stehen auf der Epstein-Liste
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Auch Virginia Giuffre Roberts beschuldigte den Franzosen, Frauen für Epstein unter dem Deckmantel einer Modelagentur zur Verfügung gestellt zu haben. Brunel wurde Anfang 2022 während seiner Untersuchungshaft tot in seiner Zelle aufgefunden – ein mutmaßlicher Suizid. (Im Bild: Brunel mit Ghislaine Maxwell)
Police Handout / Commons
Doe 024 ist der Einzige, der mit Namen in der Anordnung erwähnt wird: Es ist das Pseudonym von Harvard-Professor und Strafverteidiger Alan Dershowitz. Er fungierte auch als Anwalt von Jeffrey Epstein. Dershowitz hatte bereits in der Vergangenheit öffentlich gefordert, dass alle ihn betreffenden Unterlagen publik gemacht werden.
REUTERS
Prinz Andrew, der die damals 17-jährige Virginia Roberts Giuffre in der Londoner Wohnung von Ghislaine Maxwell mehrfach sexuell misshandelt haben soll, kommt in den Gerichtsakten mehrfach vor. Er bestritt diese Vorwürfe stets – zahlte Roberts Giuffre jedoch laut britischen Medienberichten rund zwölf Millionen Pfund in einer außergerichtlichen Einigung. Einen Teil des Geldes soll Queen Elizabeth II beigesteuert haben.
ADRIAN DENNIS / AFP / picturedesk.com
Ex-US-Präsident Bill Clinton wird über 50 Mal in den Gerichtsakten genannt. Virginia Roberts Giuffre hat Clinton aber kein Fehlverhalten vorgeworfen, und es gibt keinen Hinweis darauf, dass die versiegelten Unterlagen Beweise für ein illegales Verhalten Clintons enthalten.
Jacquelyn Martin / AP / picturedesk.com
Persönliche Flugprotokolle, die von einem von Epsteins Piloten geführt wurden – und die in separaten Klagen gegen Epstein auftauchten –, zeigten jedoch, dass Clinton und sein Gefolge in den Jahren 2002 und 2003 ausgiebig mit Epsteins Jumbo-Jet zu internationalen Zielen wie Paris, Bangkok und Brunei geflogen waren. Aber keine der verfügbaren Aufzeichnungen zeigte den ehemaligen Präsidenten auf einer Reise zu Epsteins Insel. Zudem tauchten Fotos von Clinton auf, die zeigen, wie er an einem Flughafen von Chauntae Davies an den Schultern massiert wird. Davies ist eines der vielen mutmaßlichen Opfer Epsteins.
Julia Nikhinson / AP / picturedesk.com
Laut US-Medienberichten soll sich Clintons Name hinter Doe 036 verbergen.
Screenshot Anordnung
Ein weiterer Name, der nun veröffentlicht wurde, ist derjenige des französischen Model-Agenten Jean-Luc Brunel (im Foto rechts, zusammen mit Maxwell und Epstein in Epsteins Privatjet). Ihm soll das Pseudonym Doe 023 gehören. Brunel tauchte nach Epsteins Tod 2019 kurz unter – darauf leitete die französische Polizei Ermittlungen gegen ihn ein. 2020 wurde er verhaftet und einige Monate später wegen Vergewaltigung angeklagt.
imago images/ZUMA Press
Auch Virginia Giuffre Roberts beschuldigte den Franzosen, Frauen für Epstein unter dem Deckmantel einer Modelagentur zur Verfügung gestellt zu haben. Brunel wurde Anfang 2022 während seiner Untersuchungshaft tot in seiner Zelle aufgefunden – ein mutmaßlicher Suizid. (Im Bild: Brunel mit Ghislaine Maxwell)
Police Handout / Commons
Doe 024 ist der Einzige, der mit Namen in der Anordnung erwähnt wird: Es ist das Pseudonym von Harvard-Professor und Strafverteidiger Alan Dershowitz. Er fungierte auch als Anwalt von Jeffrey Epstein. Dershowitz hatte bereits in der Vergangenheit öffentlich gefordert, dass alle ihn betreffenden Unterlagen publik gemacht werden.
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Prinz Andrew, der die damals 17-jährige Virginia Roberts Giuffre in der Londoner Wohnung von Ghislaine Maxwell mehrfach sexuell misshandelt haben soll, kommt in den Gerichtsakten mehrfach vor. Er bestritt diese Vorwürfe stets – zahlte Roberts Giuffre jedoch laut britischen Medienberichten rund zwölf Millionen Pfund in einer außergerichtlichen Einigung. Einen Teil des Geldes soll Queen Elizabeth II beigesteuert haben.
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Ex-US-Präsident Bill Clinton wird über 50 Mal in den Gerichtsakten genannt. Virginia Roberts Giuffre hat Clinton aber kein Fehlverhalten vorgeworfen, und es gibt keinen Hinweis darauf, dass die versiegelten Unterlagen Beweise für ein illegales Verhalten Clintons enthalten.
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Clinton reiste mit Epsteins Privatflugzeug
Clinton, bisher im Prozess als „John Doe 36“ bezeichnet, hatte Medien zufolge keinen Einspruch gegen die Nennung seines Namens erhoben. Lange hatte er versucht, seine Verbindung zu Epstein herunterzuspielen, gab aber zu, mit seinem Privatflugzeug gereist zu sein. In den neu veröffentlichten Dokumenten soll er rund 50 Mal erwähnt werden.
Ein Sprecher Clintons sagte am Mittwoch gegenüber CNN, dass er während ihrer Freundschaft nichts von Epsteins „schrecklichen Verbrechen“ gewusst habe und fügte hinzu, dass fast 20 Jahre vergangen seien, seit Clinton das letzte Mal Kontakt mit Epstein hatte.
Ghislaine Maxwell bestritt, dass Clinton jemals Epsteins Privatinsel Little St. James in der Karibik besucht habe. Sie gab jedoch zu, dass er mit Epsteins Flugzeug gereist sei. „Die Behauptung, Clinton habe auf Jeffreys Insel zu Abend gegessen, ist zu 100 Prozent falsch“, sagte Maxwell. Sie behauptet jedoch auch, sich nicht erinnern zu können, mit Virginia Giuffre und Prinz Andrew in London gewesen zu sein – obwohl die drei zusammen auf Fotos zu sehen sind.
Prinz Andrew soll "Orgie mit Minderjährigen" gehabt haben
Ebenso steht der Name des britischen Prinz Andrews auf der Liste. Er soll während seines Aufenthalts in Epsteins karibischem Haus an einer „Orgie mit Minderjährigen“ teilgenommen haben. Wie aus den Dokumenten hervorgeht, behauptet eine Zeugin, Epstein habe sie befugt, „dem Prinzen alles zu geben, was er verlangt“.
Virginia Giuffre behauptet, sie habe dreimal Sex mit Prinz Andrew gehabt, als sie 17 und 18 Jahre alt war. Das dritte Mal soll bei einer Orgie auf Epsteins Privatinsel auf den Amerikanischen Jungferninseln gewesen sein. "Epstein, Andrew, ungefähr acht andere junge Mädchen und ich hatten Sex zusammen. Die anderen Mädchen schienen alle unter 18 Jahre alt zu sein", so Giuffre.
Auch Michael Jackson, Donald Trump, David Copperfield und der Astrophysiker Stephen Hawking tauchen auf der Liste auf. Trump wird in den Dokumenten nichts Ungewöhnliches vorgeworfen. Im Kontext der Befragung gab eine Zeugin an, niemals sexuellen Kontakt zu Trump gehabt zu haben. Ein Opfer erzählt, Michael Jackson in Epsteins Villa in Palm Beach, Florida, gesehen zu haben. Warum er dort war, ist jedoch unklar. Gegen Hawking besteht der Verdacht, an einer "Sexparty" von Epstein teilgenommen zu haben.
Neue Details zum Fall Epstein
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Auch Virginia Roberts Giuffre, die Hauptklägerin im Fall Jeffrey Epstein, soll viel Zeit auf der Insel verbracht haben.
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Klar ist: Epstein hatte weitreichende Kontakte zu einflussreichen Personen. (Im Bild: Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell im "Queen’s Log Cabin" auf Schloss Balmoral in Schottland – der Sommerresidenz von Königin Elizabeth II.)
imago images/ZUMA Press
Er ist seit über vier Jahren tot, doch seine Verbrechen sind noch nicht abgehandelt. Der Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hatte Verbindungen in die höchsten Ränge – und für seine Verbündeten dürfte es jetzt nochmals unbequem werden.
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170 zuvor anonymisierte Namen aus den Gerichtsakten zum Verfahren von Epsteins Partnerin und Komplizin Ghislaine Maxwell wurden nun veröffentlicht. Maxwell wurde 2022 wegen Sexhandels zu 20 Jahren Haft verurteilt.
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Maxwell soll für Epstein junge Mädchen rekrutiert haben, die er anschließend sexuell misshandelt habe.
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Die Karibikinsel Little Saint James, oder "Pedo-Island" und "Orgy-Island", wie sie in englischen Medien genannt wird, kaufte sich Epstein 1998 – viele der mutmaßlichen sexuellen Übergriffe sollen hier stattgefunden haben. Die Insel wurde auch von zahlreichen Promis besucht, darunter Prinz Andrew, der Ex-CEO der Barclays-Bank Jes Staley und angeblich auch Model Naomi Campbell oder der Schauspieler Kevin Spacey.
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Auch Virginia Roberts Giuffre, die Hauptklägerin im Fall Jeffrey Epstein, soll viel Zeit auf der Insel verbracht haben.
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Klar ist: Epstein hatte weitreichende Kontakte zu einflussreichen Personen. (Im Bild: Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell im "Queen’s Log Cabin" auf Schloss Balmoral in Schottland – der Sommerresidenz von Königin Elizabeth II.)
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Er ist seit über vier Jahren tot, doch seine Verbrechen sind noch nicht abgehandelt. Der Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hatte Verbindungen in die höchsten Ränge – und für seine Verbündeten dürfte es jetzt nochmals unbequem werden.
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