Welt
In der Schweiz bereitet man sich auf Atombomben vor
Der Schweizer Bundespräsident und Außenminister Ignazio Cassis sagt zu "20 Minuten", dass sein Land auf einen Atomschlag vorbeireitet sei.
Der Ukraine-Krieg hält Bundespräsident und Außenminister Ignazio Cassis auf Trab. Sind die Sanktionen gerecht und ist die Schweiz damit noch neutral? Was droht bei einer weiteren Eskalation des Kriegs? "20 Minuten" traf Cassis zum Talk, bei dem mehrere Userinnen und User Fragen stellen konnten.
Russland feierte am 9. Mai den "Tag des Sieges" gegen Nazi-Deutschland. Wie interpretiert Bundespräsident Ignazio Cassis die Rede? "Die wichtigste Information war, dass es keine Überraschungen gab. Es gibt nicht viel Positives in der heutigen Zeit, aber gut ist, dass nichts Schlimmes passiert ist an diesem Tag", sagt Cassis.
René fragt, warum die Schweiz nicht richtig neutral bleibt? "Wir bleiben richtig neutral", versichert Cassis. Diskussionen über die Neutralität der Schweiz gebe es bei jedem Krieg. "Dieses Mal war der Bruch der UNO-Charta durch Russland aber so groß, dass wir nicht schweigen konnten. Wir mussten das sehr laut und stark verurteilen, sonst bleibt die Welt nicht in Ordnung", sagt Cassis. Bei einer Eskalation des Kriegs gebe es die Möglichkeit von Atombomben. Der Bundesrat bereite sich auch auf diesen Fall vor.
Petra fragt, was Cassis von der Forderung hält, Waffen über Drittländer an die Ukraine zu liefern? "Das können wir aufgrund des Neutralitätsgesetzes nicht. Man kann darüber reden, aber für eine Umsetzung bräuchte es eine Gesetzesänderung", sagt Cassis.
Cassis hat den ukrainischen Präsidenten als Freund bezeichnet. Wurde er schon nach Kiew eingeladen? "Selenski würde mich gerne jeden Tag in die Ukraine einladen, um zu zeigen, wie gut unsere Beziehung ist. Aber das sind symbolische Akte, unsere Beziehung braucht das im Moment überhaupt nicht", sagt Cassis.
Kevin will wissen, ob Cassis sein Sofa mit dem Blumenmuster immer noch hat. "Ja, das haben wir immer noch, das ist ein Muss für meine Frau. Neu haben wir jetzt auch ein Porträt der Queen über dem Sofa."