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Viktor Orban nach Teilauszählung der Stimmen klar voran
Am Sonntag wählte Ungarn ein neues Parlament und in weiterer Folge einen Ministerpräsidenten. Amtsinhaber Viktor Orban dürfte gesiegt haben.
Rund 8,2 Millionen Ungarn waren am Sonntag dazu aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Wie erste Exit-Polls, also Nachwahl-Befragungen zeigen, konnte sich die Partei von Ministerpräsident Viktor Orban durchsetzen. Laut dieser Umfragen des Instituts Median konnte sich Fidesz 121 der insgesamt 199 Parlamentssitze sichern. Eine Zahl, die im weiteren Verlauf des Abends noch deutlich nach oben korrigiert wurde.
Auch Zwei-Drittel-Mehrheit ist möglich
Die Wahllokale in Ungarn schlossen um 19 Uhr. Schon im Vorfeld wurden die Ambitionen der Oppositionsparteien, die sich auf einen gemeinsamen Kandidaten geeinigt hatten, für nicht allzu realistisch gehalten. Beobachter vermuteten schon im Vorfeld, dass es möglicherweise zu Betrugshandlungen kommen könnte.
Geringere Wahlbeteiligung als zuletzt
Wird die Befragung, die durch den Privat-TV-Sender RTL Klub veröffentlicht wurde, durch das tatsächliche Ergebnis bestätigt haben weder die rechtsextreme Partei "Mi Hazánk" (Unsere Heimat), noch die Satirepartei "Partei des zweischwänzigen Hundes" (MKKP) den Einzug ins Parlament geschafft. Der letzte verbliebene Sitz in der Kammer würde auf einen Vertreter der deutschsprachigen Minderheit entfallen. Dieser stimmte allerdings bereits in den vergangenen Jahren stets mit Fidesz.
Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben der Wahlbehörde (NVI) um 18.30 Uhr bei 67,8 Prozent und damit knapp hinter den Werten von vor vier Jahren. Insgesamt dürfte es die dritthöchste Beteiligung seit 1990 werden, nach 2002 (70,53 Prozent) und 2018 (70,22 Prozent).
Erste Teilergebnisse sprechen für Orban
Am Abend war erst ein Teil der Stimmen ausgezählt. Doch nach der Auszählung von 63 Prozent der Stimmen, scheint der Sieg Orbans gewiss zu sein. Demnach kommt seine Fidesz auf 134 Parlamentssitze – eine Zweidrittelmehrheit scheint möglich. Ein amtliches Endergebnis gab es am Sonntagabend noch nicht. Orban ist seit 2010 im Amt.