Oberösterreich
Home Office künftig auch für Baggerfahrer möglich
Wie sieht die Zukunft aus? Das wird zum Teil in der Düsseldorfer Zentrale von Vodafone beantwortet. OÖ-LH Stelzer war zu Besuch.
Wie sieht unsere Zukunft und die der Industrie aus? Das konnte sich LH Stelzer bei Vodafone-Chef Hannes Ametsreiter in der Vodafone-Zentrale in Düsseldorf anschauen.
Die Kernaussage: Wir brauchen immer schnellere Verbindungen für immer mehr Daten, 5G kann das liefern. Ein Beispiel: In Köln ließ Vodafone in Kooperation mit einem Start-up den Dom digitalisieren.
Das digitale Dom-Bild besteht aus 25 Milliarden Polygonen (je mehr, desto realistischer). Der praktische Sinn dahinter: Es wird ein Soll-Zustand dokumentiert. Danach fliegen wieder Drohnen, können kleinste Veränderungen (z.B. ein kaputter Fensterrahmen) registrieren werden und dann rasch und zielgerichtet repariert werden.
Homeoffice-Baggerfahrer
Weiteres Beispiel für die Nutzung von 5G. Es können Bewegungsabläufe quasi in Echtzeit übertragen werden. Wo man das nutzen kann? Beispielsweise in einem Bagger. Bilder werden ins Innere übertragen, jede Bewegung mit den Schalthebeln wird aus der Entfernung ohne Zeitverzögerung auf einen echten Bagger übertragen.
So wäre in Zukunft rein theoretisch Home Office für Baggerfahrer möglich.
Weiteres Feld: Videochats, wie wir sie bisher nicht kennen. Wie das aussehen soll: Man setzt sich eine Brille auf, hat danach Avatare der Gesprächspartner an einem virtuellen Tisch versammelt. Durch 5G-Verbindung sind dann Gespräche auf Distanz möglich, die völlig echt wirken. "Das wird in fünf Jahren Standard sein", so der gebürtige Salzburger Ametsreiter beim Besuch der OÖ-Delegation.
Ein weiterer "gigantischer Umbruch" werde die virtuelle Welt sein, die gerade von großen Tech-Konzernen wie Facebook Stück für Stück aufgebaut wird. Erstes Indiz: Die Bereitschaft, für rein virtuelle Dinge viel Geld zu zahlen. So wurde die erste SMS der Welt (Text: "Merry Christmas") aus dem Jahr 1992 Ende des Vorjahres als NFT (Non-Fungible Token) von Vodafone um 107.000 Euro verkauft. Das Geld kam dem Flüchtlingshilfswerk der UNO zu Gute.
LH Stelzer war am Sonntag und am Montag bei der ersten Auslandsreise seit Ausbruch der Pandemie zu Gast in Nordrhein-Westfahlen. Stelzer zu "Heute": "NRW und OÖ sind von der Größe her nicht vergleichbar, aber als innovativer, exportorientierter Wirtschaftsstandort doch sehr ähnlich".
Kulturelles Highlight war der Auftakt des Bruckner Orchesters zur Deutschland-Tournee in der Düsseldorfer Tonhalle. Percussion-Superstar Martin Grubinger startete mit dem „Konzert für Multi-Percussion und Orchester op. 23“ von Bruno Hartl. Danach spielte das Bruckner Orchester Bruckners 4. Sinfonie.
In Bochum besuchte LH Stelzer am Montag die Firma Mönninghoff. Dort werden seit mehr als 100 Jahren hochspezialisierte Lösungen für Kupplungssysteme hergestellt.
Da die Luft in der Fertigungshalle durch Klebestoffe und andere Emissionen sehr belastet sein kann, wurde für den neuen Standort ein spezielles Lüftungssystem gebraucht. Dabei kam man auf die Firma Kappa aus OÖ. Das Unternehmen hat sich auf saubere Luft spezialisiert und installierte eine hochmoderne Luftfilteranlage.
In Duisburg besuchte die Delegation schließlich noch ein Werk der voestalpine Track Solutions (Umsatz: 18 Mio. Euro, 70 Mitarbeiter), die sich auf Bahninfrastruktursysteme spezialisiert hat.