Ukraine

Russland warnt – Raumstation könnte auf Europa stürzen

Russlands Raumfahrtbehörde warnt davor, dass die westlichen Sanktionen die Raumstation ISS zum Absturz bringen könnte.

Leo Stempfl
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    Nach Drohungen Russlands sucht die US-Raumfahrtbehörde Nasa derzeit Wege, wie sie die Internationale Raumstation ISS ohne russische Hilfe betreiben kann.
    Nach Drohungen Russlands sucht die US-Raumfahrtbehörde Nasa derzeit Wege, wie sie die Internationale Raumstation ISS ohne russische Hilfe betreiben kann.
    Science Photo Library / picturedesk.com

    Die Stimmung auf der Internationalen Raumstation ISS dürfte gerade etwas angespannt sein. Wladimir Putin startete am 24. Februar mit der Invasion in der Ukraine, bombardiert Städte und Dörfer, tötet hunderte Zivilsten. Die Staatengemeinschaft reagiert mit Sanktionen, die es in dieser härte noch nicht gab. Kaum ein Unternehmen hat sich noch nicht zurückgezogen, die Embargos treffen die Wirtschaft hart.

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    Auf der ISS hat das Kommando aktuell ausgerechnet der Russe Anton Schkaplerow. Die restliche Besatzung besteht aus einem weiteren Russen sowie vier US-Amerikanern und dem Deutschen Matthias Maurer. Durch Innehabung des Kommandos ist Russland auch für die Kurskorrekturen verantwortlich.

    Am 17. März über Österreich

    Das Problem: Eine der ersten Sanktionen war, der russischen Luft- und Raumfahrt keine Ersatzteile mehr zu liefern. Diese stammen beinahe ausschließlich aus dem Westen. Wie der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, nun warnt, könnte das dramatische Folgen haben.

    Auf Telegram erklärt er, dass die verhängten Sanktionen den Betrieb jener Raumschiffe beeinträchtigen, die die ISS versorgen. Als Folge könnte der 500 Tonnen schwere Koloss auf die Erde stürzen und "ins Meer oder auf Land fallen", wie auch "Spiegel Online" berichtet.

    Für Österreich besonders heikel wäre solch eine Situation am 17. März. Dann überfliegt die ISS in den Abendstunden den Südosten des Landes.

    Experten beruhigen

    "Das russische Segment sorgt dafür, dass die Umlaufbahn der Station korrigiert wird (durchschnittlich elfmal im Jahr), auch um Weltraumschrott zu vermeiden", führt Rogosin näher aus. Mithilfe einer Weltkarte demonstrierte er, dass Russland davon nicht betroffen wäre, restliche Länder aber "über den Preis der Sanktionen gegen Roskosmos nachdenken" sollten.

    Experten halten einen durch Unterlassung herbeigeführten Absturz aber für sehr unrealistisch. Ohne Kurskorrektur würde es Jahre dauern, bis solch ein Szenario eintreten würde. Möglich sei natürlich ein bewusst herbeigeführter Zwischenfall. 

    Die Flugbahn der ISS am 17. März.
    Die Flugbahn der ISS am 17. März.
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      Die Invasionstruppen formieren sich offenbart neu; der lange vor Kiew stehende Konvoi ist aufgelöst.
      Die Invasionstruppen formieren sich offenbart neu; der lange vor Kiew stehende Konvoi ist aufgelöst.
      - / AFP / picturedesk.com