Wien

Weggeworfene Zigarettenstummel vergiften unsere Umwelt

Rund 868 Millionen Zigarettenstummel werden allein in Wien jährlich am Boden entsorgt. Die "Vienna Tschik Challenge" macht auf das Problem aufmerksam.

Heute Redaktion
Teilen
Zigarettenstummel sind ein großes Problem. Vielen sind die negativen Folgen auf Umwelt und Gesundheit aber nicht bekannt.
Zigarettenstummel sind ein großes Problem. Vielen sind die negativen Folgen auf Umwelt und Gesundheit aber nicht bekannt.
Patrick Pleul / dpa / picturedesk.com

Dass Rauchen ungesund ist und langfristig sogar zum Tod führen kann, ist den meisten Menschen bereits wohl oder übel bewusst. Dass aber auch von einem achtlos weggeworfenem Tschikstummel große unsichtbare Gefahren ausgehen, darüber dürften nur die wenigsten informiert sein. Bis zu 7.000 für Umwelt und Gesundheit giftige Inhaltsstoffe sind in den weggeworfenen Zigarettenresten enthalten – 50 davon sind nachweisend krebserregend. Die EU hat Zigarettenstummel sogar als hochgiftigen Sondermüll eingestuft. Die "Vienna Tschik Challenge" möchte auf das Problem aufmerksam machen.

Alles begann mit einem Vorschlag eines Schülers der Herchenhahngasse, als Corona-Alternativprogramm Zigarettenstummel und anderen Müll von Wiens Straßen aufzusammeln und fachgerecht zu entsorgen. Aus einer Idee entstand mittlerweile eine Bewegung, die Aufklärungsarbeit leistet, um die breiten Massen weiter zu sensibilisieren, wie schädlich Zigarettenmüll für Mensch, Tier und Umwelt ist.

Belastung vor allem in Städten groß

Laut der Initiative "Vienna Tschick Challenge“ des Tierschutz Austria in Kooperation mit Pädagoginnen und Schülern des Schulzentrums Herchenhahngasse, werden in Wien jährlich 868 Millionen Zigaretten achtlos auf den Boden geworfen. Nur 130 Millionen landen in den dafür vorgesehenen Müllbehältern. 

Vor allem in Städten ist die Belastung durch Zigarettenstummel enorm. Sie zählen bei weitem zu der größten Verschmutzung auf Straßen, Gehsteigen und öffentlichen Plätzen. Bei einer einzigen Sammelaktion einer sechsköpfigen Schülergruppe wurden innerhalb von eineinhalb Stunden 5.047 Zigarettenreste aufgelesen – nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Die giftigen Inhaltsstoffe werden durch Regen, Schneeschmelze oder bei der Entsorgung in Gewässern freigesetzt. Mit fatalen Folgen für die Umwelt. Werden Zigaretten zum Beispiel mit Grünzeug von der Straßenreinigung aufgefegt, landet beides in Wiens Kompostieranlagen. Die dort hergestellte Erde wird schließlich in vielen Gemüse- und Kräutergärten verteilt.

75 Prozent entsorgen Stummel am Boden

Ein einziger Zigarettenstummel auf einen Liter Wasser reicht außerdem aus, 50 Prozent der darin schwimmenden Fische zu töten. Muscheln, Schnecken und andere kleine Wasserlebewesen reagieren noch empfindlicher, sodass bereits ein einzelner Zigarettenstummel pro 1000 Liter ausreicht, um merklichen Schaden anzurichten. 

Dass das Problem vielen nicht bewusst ist, zeigt eine aktuelle österreichweite Umfrage. Demnach haben 75 Prozent der Befragten schon einmal gedankenlos Zigarettenreste am Straßenrand, in einem Gully oder sogar mitten in der Natur entsorgt. Dieses Bewusstsein soll durch die „Vienna Tschick Challenge“ geschärft werden.

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger