Streik! Wiener Privatkindergärten am 29. März wieder zu

Von Applaus kann man sich nichts kaufen. Das mussten auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der privaten Wiener Kindergärten bereits schmerzlich feststellen. Am 12. Oktober 2021 gingen deshalb 5.000 Elementarpädagoginnen und -pädagogen gemeinsam auf die Straße und forderten bessere Arbeitsbedingungen – "Heute" berichtete. Doch seitdem hat sich kaum etwas getan. Deswegen wird am 29. März zum großen Streik gerufen.

"Dass in Kindergärten und Horten, trotz fehlender Ressourcen, hochwertige Bildungsarbeit geleistet wird, erfordert höchstes Engagement", heißt es in einer gemeinsamen Aussendung. Gerade in der Pandemie waren Elementarpädagoginnen und -pädagogen schwer gefordert. Man sei während der Lockdowns stets vor Ort für Kinder und Eltern da gewesen und habe Sicherheit und Stabilität gegeben. Gerade deswegen sei es wichtig, Kindergärten und Horte als Bildungseinrichtungen anzuerkennen und ihnen die Wertschätzung entgegenzubringen, die sie verdienen.

Gruppen bis zum Nachmittag geschlossen

Die Liste der Forderungen ist lang. Neben einem langfristigen Budget und mehr Zeit für die mittelbare pädagogische Arbeit – etwa in Eltern- oder Teamgesprächen – brauche es dringend eine rasche und qualitätsvolle Ausbildungsoffensive, um mehr Menschen für das Berufsfeld zu begeistern. Ebenso dringend sei die Aufstellung eines Stufenplans zur Reduzierung der Gruppengrößen, um die Qualität der Arbeit zu erhöhen, und gleiche Löhne und Rahmenbedingungen in allen Bundesländern.

Um diesen Forderungen Ausdruck zu verleihen, rufen die privaten Kindergartenträger Diakonie Bildung, Kinderfreunde Wien, KIWI-Kinder in Wien und der St. Nikolausstiftung, sowie die Gewerkschaft und die Berufsvertretung der Elementarpädagoginnen zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate zur "öffentlichen Betriebsversammlung" in die Innenstadt. Alle Kindergärten und Horte der Einrichtungen bleiben an diesem Tag von 06:00 Uhr früh bis 15:30 Uhr nachmittags geschlossen.