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Krieg in Europa droht – "Putin hat keine andere Wahl"

Startet Russland eine Großinvasion auf die Ukraine? In der ORF-"ZiB 2" hielten zwei Experten die Kriegsgefahr für mehr als nur real, sondern extrem.

Rene Findenig
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Plant der russische Präsident die Militäreskalatrion? Die Gefahr ist real, so die Experten.
Plant der russische Präsident die Militäreskalatrion? Die Gefahr ist real, so die Experten.
Mikhail Metzel / Tass / picturedesk.com

Die US-Regierung befürchtet, dass Russland einen Großangriff auf die Ukraine starten könnte. Tatsächlich rasselt Modkau seit Tagen mit dem Säbel und verlangt umfassende und rechtlich verbindliche Sicherheitsgarantien vom Westen – unter anderem keine Aifnahme von Ex-Sowjetrepubliken in die Nato, dem massiven Zurückfahren von Militärübungen in den zu Russland grenzenden Staaten und keinerlei Stationierung von Kurz- und Mittelstreckenraketen in Europa.

Forderungen, die unerfüllbar für den Westen sind, sagte Russland-Experte Gerhard Mangott von der Universität Innsbruck am Dienstagabend in der ORF-"ZiB2" bei Moderator Armin Wolf. Russland sei auch gar nicht an einer Verhandlunsglösung interessiert, so Mangott, sonst hätte man die Forderungen nicht bereits im Vorfeld der Verhandlungen öffentlich gemacht und sie so extrem formuliert. Das bringe Russlands Präsidenten Wladimir Putin die Chance, den Westen als Sündenbock für ein Scheitern der Verhandlungen hinzustellen und eigene militärische Aktionen zu rechtfertigen, so der Experte.

"Sein Gesicht nach innen und außen verlieren"

Noch wichtiger aber: Würden die Verhandlungen scheitern, wovon laut Manott auszugehen sei, könne Putin gar nicht anders, als militärisch zu reagieren, sonst würde Putin "sein Gesicht nach innen und außen verlieren". Eine militärische Eskalation "von moderat bis extrem" sei erwartbar. Auf ein Scheitern der Verhandlungen laufe es jedenfalls hin: Der Westen könne die Forderungen nicht erfüllen, Russland habe diese aber als Muss und nicht als Optionen formuliert, so der Experte.

"Ich kann dem leider, leider nur zustimmen", die Kriegsgefahr sei massiv gegeben, meldete auch der in der Sendung zugeschaltete Militäranalyst Franz-Stefan Gady vom Institut für Strategische Studien London. In Europa könnte man Zeuge "der größten russischen Bodenoffensive" seit dem Zweiten Weltjkrieg werden, hieß es, mit vielen Opfern. Die russischen Streitkräfte seien durchaus in der Lage, die Ukraine zu besetzen und die ukrainischen Militäreinheiten zu besiegen. "Die Gefahr ist mehr als nur real", so Gady.

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