Politik
Blauer Kurswechsel? FPÖler kritisieren Kickls Politik
FPÖ-Chef Herbert Kickl ist auf Distanz zu seiner eigenen Corona-Politik gegangen. Dabei bremst er die Werbung für Entwurmungsmittel.
Entwurmungsmittel, Impfskeptizismus und harscher Ton gegenüber der Regierung. Der Oppositionskurs von Herbert Kickl war scharf, vor allem in Sachen Corona. Nun hat der freiheitliche Parteichef Gegenwind aus den eigenen Reihen einstecken müssen. Die ehemalige blaue Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein bezeichnete Kickls Empfehlung ein Wurmmittel zur Behandlung einer Covid-Infektion einzunehmen als "letztklassig und indiskutabel".
Zuvor hatte bereits das freiheitliche Urgestein Andreas Mölzer die Impfung und sogar die Impflicht verteidigt. Ex-Vizekanzlerin Susanne Riess sprach sich am Donnerstag ebenfalls gegen die Corona-Linie des FPÖ-Parteichefs aus. Kickl hatte in der Folge angegeben, die Verwendung von Ivermectin sei ein "zweites Standbein" und würde die Impfung nicht ersetzen.
Auf Distanz ging Kickl zu den Gerüchten, dass sich der an Corona-verstorbene Schlagersänger Ludwig "Lucky" Ladstätter bei seiner Freiheitstour in Kärnten infiziert haben soll. Für ihn sei es letztklassig, dass der Trauerfall benützt würde, um politisches Kleingeld zu generieren.
Bruder: "Kickl-Veranstaltung nicht schuld an Tod von Schlagersänger"
Kickl hatte nach eigenen Angaben selbst Kontakt zu den Angehörigen des Musikers aufgenommen. Dabei sei klar geworden, dass es nicht bei der FPÖ-Veranstaltung zu einer Infektion kam. Laut Ladstätters Bruder, der sich beim "Kurier" gemeldet hatte, infizierte sich der Schlagersänger im Krankenhaus.
Rechtliche Schritte hat Kickl bereits gegen die Kärntner Gesundheitslandesrätin Beate Prettner von der SPÖ angekündigt. Sie gab dem FPÖ-Politiker die Schuld an einem Cluster, der in der Zuge seiner Freiheitstour entstanden sein soll - Kickl dementiert und gibt an, dass bei seinen Veranstaltungen alle Vorsichtsmaßnahmen eingehalten wurden.