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Darum sind diese TikTok-Trends gut für die Gesundheit

Schleim- oder ASMR-Videos auf TikTok anzuschauen, ist keine Zeitverschwendung. Das zeigt eine neue Untersuchung der Auswirkungen auf die Nutzer.

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TikTok hat nicht den besten Ruf, was die Gesundheit und das Wohlbefinden seiner Nutzerinnen und Nutzer angeht – sei es, weil es auf der Plattform so einfach ist, Stunden beim Swipen durch Videos zu verlieren, oder weil immer wieder Challenges viral gehen, die für die TikTokerinnen und TikToker, die auf den Trend aufspringen, tatsächlich gefährlich bis hin zu lebensbedrohlich werden können.

Aber nicht alle Aspekte von Tiktok sind schlecht für die psychische oder physische Gesundheit der Nutzerinnen und Nutzer, wie eine neue Studie von Lensblog, die in Zusammenarbeit mit psychologischen und wissenschaftlichen Expertinnen und Experten erstellt wurde, zeigt.

So soll insbesondere eine bestimmte Art von Content, der auf TikTok stark vertreten ist, positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben: befriedigende und entspannende Inhalte. Dazu gehören Videos, die Künstlerinnen und Künstler beim Malen zeigen, aber auch sogenannte ASMR-Clips, Reinigungs-Videos, Schleim-Content und TikToks mit kinetischem Sand.

Stress ablegen

Wie die Expertinnen und Experten beschreiben, seien solch beruhigenden Inhalte während der Corona-Zeit und den Lockdowns immer beliebter geworden. Denn sie stellen eine Art Zufluchtsort aus der ungewissen Welt dar, in der sich die Userinnen und User befinden. So können solch beruhigende Videos laut Craig Richards von der Shenandoah University tatsächlich zur Stressreduktion beitragen. Da Stress typischerweise durch eine Art Bedrohungswahrnehmung ausgelöst werde, könne die vorhersehbare und sichere Natur eines beruhigenden Videos dazu beitragen, stressige Gedanken abzulegen und zur Ruhe zu kommen.

Das zeige sich auch im Gehirn, denn Stressabbau wird mit einem erhöhten Serotoninspiegel im Gehirn in Verbindung gebracht, erklärt der Professor. Dies habe eine ähnliche Wirkung, wie beispielsweise mit Antidepressiva zu erreichen versucht wird und könne sich daher zum Beispiel positiv auf Personen mit Zwangsstörungen auswirken.

Liebeshormone werden ausgeschüttet

Dieses Erkenntnis wird auch von Professor Robert Colombo der Eastern Illinois University gestützt. Auch er geht davon aus, dass beim Anschauen solcher Videos Serotonin und Dopamin im Gehirn freigesetzt werden, die Glück und Positivität ausstrahlen. Außerdem werden solche Clips auch mit der Freisetzung des Freuden-Hormons Oxytocin in Verbindung gebracht. Die Hormone Oxytocin und Dopamin werden auch als «Liebeshormone» bezeichnet, denn sie werden im Gehirn ausgeschüttet, wenn man sich romantisch oder sexuell zu jemandem hingezogen fühlt. Auch dieses Gefühl von Geborgenheit kann sich beim Anschauen solcher TikTok-Videos einstellen.

Trotz dieser positiven Effekte raten die Forschenden allerdings zu einem ausgewogenen TikTok-Konsum. Auch wenn sich das Anschauen der Videos gut anfühle, solle man sicherstellen, regelmäßige Pausen einzulegen und die Bildschirmhelligkeit an die Umgebungsbelichtung anzupassen. So raten sie, dass man nach 20 Minuten auf den Bildschirm starren mindestens 20 Sekunden lang etwas anschauen soll, dass sich mindestens sechs Meter entfernt befindet, um die Augen zu entspannen.

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    Laut einer Studie von NewsGuard werden selbst jüngsten Kindern auf TikTok Fake News zum Coronavirus angezeigt.
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