Wirtschaft
Diese Personen bekommen jetzt weniger AMS-Geld
Wer Notstandshilfe in Anspruch nimmt, bekommt derzeit die vollen Arbeitslosenbezüge. Doch damit ist nun Schluss – die Regelung läuft demnächst aus.
Aufgrund der Corona-Krise haben Bezieher der Notstandshilfe die vollen Arbeitslosenbezüge ausbezahlt bekommen. Die Aufstockung jener auf die Höhe des Arbeitslosengeldes gilt seit Mitte März 2020. Doch damit ist nun Schluss.
Diese Sonderregel läuft mit Ende des Monats aus.
Arbeiterkammer (AK) und Gewerkschaft (ÖGB) sind damit allerdings nicht einverstanden und fordern in einer Aussendung die Verlängerung dieser Aufstockung – "am besten gleich morgen im Ministerrat", wie es in einer gemeinsamen Aussendung der beiden Institutionen heißt.
Effekt von Notstandshilfe-Aufstockung
An sich erhalten Betroffene unter der Notstandshilfe nur mehr 92 Prozent des Arbeitslosengeldes. 2020 haben laut Aussendung 291.000 Menschen von der Aufstockung profitiert. Aktuelle Zahlen aus dem Mai zeigen demnach knapp 190.000 Bezieher. Die Arbeiterkammer rechnet im Jahresschnitt mit rund 200.000 Betroffenen.
"Aufstockung der Notstandshilfe" ist Thema
In ihrer Aussendung weisen die AK und ÖGB darauf hin, dass, je länger Menschen arbeitslos sind, es umso schwieriger werde, wieder einen Job zu finden. AK-Präsidentin Renate Anderl fordert die Bundesregierung auf "so schnell wie möglich gegenzulenken, um Menschen wieder in Beschäftigung zu bringen und Armut zu vermeiden."
„"Ein ganz einfacher Schritt wäre es, die Aufstockung der Notstandshilfe auf die Höhe des Arbeitslosengeldes zu verlängern", erläutert Anderl.“
"Unzumutbare Jobs"
Auch ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann pflichtet dem bei. Aus ihrer Sicht sind nicht die Arbeitslosen, "sondern unzumutbare Jobs und strukturelle Probleme" Schuld an der hohen Arbeitslosigkeit. "Wenn man mit 50 Jahren zu alt ist und nicht einmal zum Bewerbungsgespräch eingeladen wird, dann braucht es Sanktionen für diese Unternehmen und nicht für Arbeitssuchende", so die scharfe Kritik Schumanns.
"Die Menschen in dieser schwierigen Situation zusätzlich damit zu bestrafen, dass sie noch weniger als das Arbeitslosengeld bekommen, ist menschenunwürdig", meint sie.