Kärnten
Promi-Doc soll Menschen grundlos Zähne gezogen haben
Insgesamt 161 Patienten erheben schwere Vorwürfe gegen einen Promi-Zahnarzt aus Klagenfurt. Unter anderem soll er Zähne ohne Grund gezogen haben.
Eigentlich sollte dem 63-Jährigen in Klagenfurt bald der Prozess gemacht werden. Die Verhandlung muss aber unerwartet nach Graz verlegt werden, weil die Kärntner Richterin mit dem Beschuldigten verwandt ist. Insgesamt 161 Patienten wollen Schadenersatz, es gilt die Unschuldsvermutung.
Laut der "Kronen Zeitung" berichtet die Staatsanwaltschaft von insgesamt 61 Opfern und 100 weiteren Fällen, die noch nicht aufgenommen wurden. Schon seit 2018 besteht wegen der zahlreichen Vorwürfe und "Gefahr m Verzug" ein Berufsverbot gegen den Zahnarzt.
Krankenkassen geprellt
Der Promi-Doc soll Weisheitszähne und Zysten entfernt haben, obwohl das medizinisch überhaupt nicht notwendig war. Darüber hinaus soll er – völlig grundlos – schmerzhafte Zahnfleischbehandlungen durchgeführt haben. Es geht deswegen auch um Körperverletzung.
Die Staatsanwaltschaft Graz will aber noch mehr enthüllt haben: Er soll anschließend bei den Krankenkassen Füllungen und Zahnbehandlungen abgerechnet haben, die er überhaupt nicht durchgeführt habe. Alleine dadurch sollen weit über 50.000 Euro Schaden entstanden sein.
Der Prozess wird sich wohl über mehrere Wochen ziehen, wie die "Kronen Zeitung" prognostiziert, da jeder der 61 Patienten als eigener Fall verhandelt werden muss.