Welt
Chaos in Kabul – Websites der Taliban sind down
Auf dem Flughafen in Kabul herrscht weiter Chaos. Die Websites der Taliban funktionieren hingegen seit Freitag nicht mehr.
Die Websites der Taliban funktionieren nicht mehr. Seit Freitag sind verschiedene Homepages der Taliban, in denen die Islamisten auf Arabisch, Pashto, Urdu, Dari und Englisch über ihr Tun informierten, down. Darüber berichtet "The Washington Post".
Das sei als Zeichen zu werten, dass die Versuche fruchten, den Online-Einfluss der Taliban zu beschränken. Whatsapp, das dem Techgiganten Facebook gehört, hat verschiedene Whatsapp-Gruppen der Taliban gesperrt. Twitter hat die Accounts von Taliban-Kämpfern gelöscht. Allerdings haben verschiedene Islamisten-Accounts die Block-Offensive von Whatsapp und Facebook überlebt, berichtet die "New York Times".
Dank der USA
Die USA haben sich bei Deutschland und anderen Partnern für die Unterstützung bei der Evakuierung schutzbedürftiger Menschen aus Afghanistan bedankt. Konkret bezog sich Generalmajor William Taylor am Freitag auf ihre vorübergehende Aufnahme auf dem riesigen US-Militärstützpunkt im pfälzischen Ramstein. Die USA seien Deutschland und anderen Verbündeten dankbar für die Zusammenarbeit bei den Hilfsbemühungen, sagte er. Die Bundesregierung hatte zuvor mit den USA vereinbart, dass deren Truppen Ramstein als Drehkreuz für die Evakuierung von Menschen aus Afghanistan nutzen können.
"Die ersten Flüge sind auf dem Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland angekommen", sagte der Sprecher des Außenministeriums, Ned Price. Er gehe davon aus, dass es in den kommenden Tagen weitere Standorte weltweit geben werde, an die Menschen aus Afghanistan vorübergehend gebracht werden könnten. Am Freitag waren US-Evakuierungsflüge aus Kabul vorübergehend gestoppt worden.
Der Grund dafür war nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums, dass es in Katar keine Kapazität mehr gegeben habe, die Ankunft weiterer Reisender abzuwickeln. US-Präsident Joe Biden kündigte am Freitagmittag (Ortszeit) eine Fortsetzung der Flüge an.
Biden will Evakuationsflüge fortsetzen
US-Präsident Joe Biden hat eine Fortsetzung der US-Evakuierungsflüge aus Kabul angekündigt, nachdem diese vorübergehend gestoppt gewesen seien. Biden sagte am Freitag im Weißen Haus in Washington, die Flüge seien für ein paar Stunden unterbrochen worden, um die Ankunft von Ausreisenden abzuwickeln. Der zuständige Kommandeur habe aber bereits angewiesen, die Flüge nun wieder fortzusetzen. Biden sagte, seit dem Start der Evakuierungsmission vor etwa einer Woche hätten die USA rund 13.000 Menschen ausgeflogen. Nach Angaben des Weißen Hauses waren es allein in den vergangenen 24 Stunden 5.700 Menschen.
Am Flughafen in Kabul nahmen zuletzt Chaos und Verzweiflung zu. Tausende Afghanen hoffen immer noch auf eine Gelegenheit, sich nach der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban mit westlichen Flügen in Sicherheit zu bringen. Die Nerven liegen bei vielen Menschen auch deshalb blank, weil der Zeitdruck wächst: Die USA wollen eigentlich bis zum 31. August den Abzug ihrer Truppen aus Afghanistan abschließen. Und die Evakuierungsflüge aus Kabul hängen vom Schutz durch die mehreren Tausend US-Soldaten ab, die die Biden-Regierung nach der Machtübernahme der Taliban nach Kabul geschickt hatte.