Wien

Lokalverbot für Ungeimpfte – jetzt sprechen die Wirte

Kommt ein Lokalverbot für Ungeimpfte? Wien will mit der Entscheidung noch bis 1. September warten. Proteste dagegen starten schon jetzt.

Claus Kramsl
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Eintritt bald nur noch für Geimpfte?
Eintritt bald nur noch für Geimpfte?
VALENTIN FLAURAUD / Keystone / picturedesk.com

Wiens Gesundheitsstadtrat stach in ein Wespennest. Peter Hacker plante wegen stark steigender Corona-Zahlen nur noch vollständig Geimpfte in Lokale, Kinos und andere Freizeiteinrichtungen zu lassen. Ungeimpfte sollten draußen bleiben. Am Dienstag ruderte Hacker ein wenig zurück. Bis Ende August gelte noch die alte "Öffnungsverordnung" der Regierung, für die Gastronomie die 3G-Regel vorschreibe. Der SP-Stadtrat will nun erst nach Veröffentlichung der neuen Bundesverordnung am 1. September entscheiden, ob die Zügel angezogen werden müssen.

Mario Pulker, WKO-Obmann der Gastronomie, schoss sich umgehend auf mögliche Verschärfungen ein. Ein Lokalverbot für Ungeimpfte sei "eine völlig unausgegorene Idee". Politiker seien "weit von der Realität entfernt", Verantwortung werde auf die Wirtschaft abgewälzt. Restaurant-Mitarbeiter würden dadurch "mit Turbo" zum AMS geschickt, ärgerte sich Pulker gegenüber "Heute“. Er ortet "Feigheit der Politik", die so eine "Impfpflicht über die Hintertür" einführen wolle.

Das sagen Wiener Gastronomen:

Der Wiener Rechtsanwalt Florian Höllwarth will gegen Lokalverbote sogar vor dem Verfassungsgericht klagen. Auf Ungeimpfte Druck auszuüben, sei „ein weiterer erfolgreicher Schritt, die Bevölkerung zu spalten“, so Höllwarth, der auch die Familie des getöteten 13-jährigen Mädchens Leonie vertritt.

„Kein Kommentar“ hieß es dazu vom Bundeskanzleramt, Sebastian Kurz ist noch im Urlaub. Auch Gesundheits- und Tourismusministerium hielten den Ball flach und schwiegen