Oberösterreich
Dieser Roboter soll im Kampf gegen Krebs helfen
Bei komplizierten Operationen werden immer häufiger Roboter eingesetzt. Am Linzer Kepler Klinikum hilft "Da Vinci" bei Eingriffen wegen Krebs.
Am Kepler Universitätsklinikum wurde kürzlich ein "daVinci®-Roboter" in Betrieb genommen. Das "daVinci-OP-System" ist ein roboter-assistiertes Chirurgiesystem, mit dem minimal invasive Operationen (mit kleinstmöglichen Aufwand eingreifen) in den Fachbereichen Chirurgie, Gynäkologie und Urologie in höchster Präzision durchgeführt werden können.
Das Prinzip ist einfach: Je präziser eine OP durchgeführt wird, desto besser sind die Ergebnisse.
Und so geht die robotergestützte Chirurgie: Der Operateur oder die Operateurin steht nicht mehr am OP-Tisch, sondern sitzt an einer Konsole und steuert den Roboter.
Der Roboter ist der "verlängerte Arm" der Chirurgen. "Die minimalinvasiven Instrumente an den vier Roboterarmen werden jeweils über 8 bis 12 mm große Einschnitte in das Körperinnere der Patientin oder des Patienten eingebracht. Ein Arm ist mit einer hoch auflösenden 3D-Kamera, die anderen drei mit Instrumenten ausgestattet, die dreidimensional beweglich sind und äußerst präzise Bewegungsabläufe ermöglichen", erklärt das Klinikum die Vorgehensweise.
Zehnfach vergrößerte HD-Bilder
Die Kamera liefert zehnfach vergrößerte Bilder in HD-Qualität. Dadurch können die Geräte millimetergenau geführt werden.
"Diese Kombination von Mensch und hochmoderner Technik ermöglicht den maximalen Vorteil für die Patientinnen und Patienten", so die Klinik.
Darm- und Krebsoperationen
Vor allem bei Darmoperationen soll der Roboter zum Einsatz kommen. Andreas Shamiyeh, Vorstand der Klinik für Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie: "Die weiteren Einsatzgebiete gehen dann ganz klar in Richtung komplexer Krebschirurgie wie Bauchspeicheldrüse und Speiseröhre. Wir gehen davon aus, dass wir das hohe Niveau in dieser Chirurgie durch die neue Technik noch einmal anheben werden können."
Bei Prostatakrebs-, und Nierentumor-Operationen (vor allem bei organerhaltenden Eingriffen) ist diese Methode etabliert und bringt beeindruckend Ergebnisse. Zukünftig werden aber auch invasive Blasenkrebsbehandlungen mit Entfernung und Ersatz der Harnblase durchgeführt.
Auch an anderen Abteilungen des KUK kommen neue Roboter zum Einsatz. An der Orthopädie assistiert künftig der MAKO-Operationsroboter bei Knie- und Hüft-OPs.
Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP): "Wir in Oberösterreich haben den Anspruch, den medizinischen Fortschritt in allen Bereichen zu nutzen. Das machen wir nicht als Selbstzweck, sondern für die PatientInnen. Denn dieser medizinische Fortschritt ermöglicht uns eine bessere Behandlungsqualität."