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Dieses Tierschutz-Plakat ist den Schweizern zu heftig
Mit einem Foto, das Influencerin Anja Zeidler an einer Melkmaschine zeigt, prangert Peta die Milchindustrie an. Die Plakataktion wurde jetzt gestoppt.
Mit einer Kampagne, die den Slogan "Durch die Hölle für dein Glas Kuhmilch" trägt, prangert die Tierschutzorganisation Peta aktuell die Milchindustrie an. Eigentlich sollte das dazugehörige Plakat, dessen Sujet die Influencerin Anja Zeidler zeigt, in Zürich (Schweiz) aufgehängt werden. Nun bleibt es jedoch bei der digitalen Veröffentlichung.
"Zu schockierend"
Grund: Das Plakat wurde vom zuständigen Prüfungsgremium als "zu schockierend" eingestuft. Die Aktion wurde aufgrund des Sujets untersagt. Gegenüber dem "Blick" erklärt Ursulina Stecher von der Werbefirma Clear Channel den Entscheid: "Das Sujet von Anja Zeidler für Peta erachten wir aus verschiedenen Gründen nicht als konform für ein Plakat auf unseren Werbestellen, insbesondere was die Darstellung der Frau betrifft."
Die Organisation "kritisiert die Entscheidung scharf", heißt es im Communiqué. Das Plakat zu "Durch die Hölle für dein Glas Kuhmilch" zeigt Zeidler in einem Stall, an ihren Brüsten ist eine Melkmaschine zu sehen. Der restliche Körper der 27-Jährigen ist mit Stroh bedeckt. Zudem ist auf dem Bild ein Baby zu sehen. Das Motiv suggeriert, dass Zeidler das Kind entrissen wurde.
"Horrorvorstellung für jede Mutter"
Die Influencerin, die bereits seit längerer Zeit vegan lebt, kommentiert die Peta-Kampagne in der Medienmitteilung: "Das emotionale Motiv zeigt ein schreckliches Szenario, aber es spiegelt die traurige Realität wider." Zeidler findet, dass das einzig schockierende nun ist, dass die "Wahrheit über die Grausamkeiten in der Milchindustrie zensiert werden soll".
Peta Schweiz und Zeidler kritisieren die künstliche Befruchtung der Kuh und die Trennung von Kalb und Mutter nach der Geburt. "Eine Horrorvorstellung für jede Mutter", so Zeidler, die eine knapp eineinhalb Jahre alte Tochter namens Jela hat.
Zeidler spricht sich deshalb gegen die Produktion und den Konsum von Milch aus. "Verbraucherinnen und Verbraucher müssen erfahren, was wirklich hinter den Produkten steckt."