Oberösterreich
Tierschützer retten 357 verwahrloste Kaninchen
357 Kaninchen und 66 Meerschweinchen mussten bei einer Züchterin unter erbärmlichen Zuständen leben. Jetzt wurden sie gerettet.
Dieser Einsatz schlug selbst den hartgesottensten Tierschützern auf den Magen. Nach langem Kampf und intensiven Bemühungen hat die Behörde nun reagiert und einer Züchterin aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung insgesamt 357 Kaninchen und 66 Meerschweinchen abgenommen.
"Wir verfolgen die Vorkommnisse auf diesem Hof schon längere Zeit. Doch jetzt hat die Behörde endlich durchgegriffen", freut sich eine Mitarbeiterin vom Tierheim Freistadt.
Nachdem bei der Bezirkshauptmannschaft Urfahr-Umgebung bereits mehrere Beschwerden eingegangen waren, verständigte diese mehrere Tierschutzorganisationen in OÖ. Zusammen mit einigen Mitarbeitern der BH (unter anderem dem Amtstierarzt) und den Tierschützern ging es dann vor wenigen Tagen zu dem besagten Hof.
Und es war auch schon höchste Zeit. Denn den Tierfreunden bot sich bei der Ankunft ein schreckliches Bild. Die Kaninchen mussten eng zusammengepfercht in viel zu kleinen Käfigen leben. Diese waren oft einfach übereinandergestapelt.
Ob in der Garage, im Keller oder rund um den Hof - fast überall standen die viel zu kleinen Behausungen für die Hasen und die Nager. "Manche mussten sogar ohne Tageslicht auskommen", schildert eine Tierschützerin die katastrophalen Zustände.
Und auch die Tiere selbst waren teilweise in erbärmlichem Zustand. Neben Augenentzündungen fehlte manchen Kaninchen ein Ohr oder ein Bein. Sogar tote Hasenbabys mussten aus den Käfigen entfernt werden.
Im eigenen Kot
Auch die Meerschweinchen lebten im Finsteren, mussten teilweise im eigenen Kot ihr Dasein fristen. Ordentliches Futter, frisches Wasser oder artgerechtes Einstreu: Fehlanzeige.
Doch jetzt hat das Martyrium endlich ein Ende. Alle Tiere (357 Kaninchen und 66 Meerschweinchen) konnten von der Horror-Züchterin befreit werden.
Mittlerweile befinden sich die Tiere in der Obhut des Tierheims Freistadt. Vom Tierarzt wurden sie durchgecheckt und versorgt. Ein Teil der Hasen wurde auch schon kastriert. "In den nächsten Tagen werden einige der Tiere an andere Tierschutzeinrichtungen aufgeteilt", so eine Mitarbeiterin des Tierheims.
Behörde prüft den Fall
Später sollen sie dann an neue Besitzer übergeben werden. Dort geht es ihnen dann auf alle Fälle deutlich besser.
Und für die Horror-Züchterin wird es noch ein böses Nachspiel haben. Es ist davon auszugehen, dass ihr gegenüber ein Tierhalteverbot ausgesprochen wird.