Gesundheit
Das erhöht das Risiko einer Fehlgeburt
Eine von sieben Schwangerschaften endet mit einer Fehlgeburt, eine von zehn Frauen hat mindestens eine Fehlgeburt erlitten. Das zeigt ein Bericht.
Herzogin Meghan Markle und zuletzt Ex-GNTM-Teilnehmerin Fiona Erdmann: Beide machten zuletzt mit dem Verlust ihres ungeborenen Kindes Schlagzeilen. Ein Schicksal, das Frauen weltweit teilen wie eine neue Studie eines internationalen Expertenteams im Fachmagazin "The Lancet" zeigt. Darin berichten sie von einer weltweiten Fehlgeburtenzahl von rund 23 Millionen pro Jahr. Das seien rund "44 pro Minute". Man vermutet jedoch eine hohe Dunkelziffer, da nicht jede Fehlgeburt gemeldet wird.
Das erhöht das Riskio einer Fehlgeburt
Zu den Risikofaktoren für eine Fehlgeburt gehört ein sehr junges - jünger als 20 Jahre - oder hohes Alter - älter als 35 Jahre - der Frau. Aber auch das Alter des Mannes ist nicht unwichtig. Ist der Mann älter als 40 Jahre steigt auch hier das Risiko für die Frau, eine Fehlgeburt zu erleiden. Ein sehr niedriger oder sehr hoher Body-Mass-Index, eine schwarze ethnische Zugehörigkeit, frühere Fehlgeburten, Rauchen, Alkohol, Stress, Arbeit in Nachtschichten, Luftverschmutzung und Exposition gegenüber Pestiziden sind eng mit dem Risiko assoziiert.
Die Folgen einer Fehlgeburt sind sowohl physischer, wie Blutungen oder Infektionen, als auch psychischer Natur. Zu den psychologischen Folgen gehören ein erhöhtes Risiko für Angstzustände, Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen und Selbstmord. "Es reicht nicht mehr, den Frauen einfach zu sagen: versucht es weiter", erklärten die Wissenschaftler im Vorwort. Eine Fehlgeburt, insbesondere eine wiederholte Fehlgeburt, ist auch ein Risikomarker für geburtshilfliche Komplikationen wie Frühgeburt, fetale Wachstumsrestriktion, Plazentaabbruch und Totgeburt in zukünftigen Schwangerschaften und ein Prädiktor für längerfristige Gesundheitsprobleme wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und venöse Thromboembolien.
Mehr psychologische Unterstützung für Betroffene gefordert
Die Forscher appelieren, dass es vor allem in psychologischer Hinsicht mehr Unterstützung für die Betroffenen geben müsse. Da eine wiederholte Fehlgeburt ein Marker für verschiedene geburtshilfliche Risiken in zukünftigen Schwangerschaften ist, sollten Frauen in präkonzeptionellen und geburtshilflichen Kliniken betreut werden, die auf Patientinnen mit hohem Risiko spezialisiert sind. Da psychische Morbidität nach einem Schwangerschaftsverlust häufig ist, müssen effektive Screening-Instrumente und Behandlungsmöglichkeiten für psychische Folgen einer Fehlgeburt zur Verfügung stehen. Die Forscher empfehlen, dass Daten über Fehlgeburten gesammelt und berichtet werden, um den Vergleich der Raten zwischen den Ländern zu erleichtern, die Forschung zu beschleunigen und die Patientenversorgung und die Entwicklung von Strategien zu verbessern.