Multimedia

ER verkauft einen Furz für 70 Euro

Der Hype um die sogenannte NFTs nimmt immer absurdere Züge an: Nun wollen Anbieter mit besonders kuriosen Angeboten Kasse machen.

Heute Redaktion
Teilen
Gestatten, das ist ist der New Yorker Regisseur, Alex Ramírez-Mallis. Zusammen mit vier Freunden hat er ein Jahr lang Fürze aufgenommen.
Gestatten, das ist ist der New Yorker Regisseur, Alex Ramírez-Mallis. Zusammen mit vier Freunden hat er ein Jahr lang Fürze aufgenommen.
privat

Ein Bild des Künstlers Beeple ist diesen Monat für 69 Millionen Dollar im Auktionshaus Christie’s versteigert worden. Das ist mehr Geld, als jemals für Kunstwerke von Frida Kahlo oder Salvador Dali ausgegeben wurde. Das verrückte daran: Das Bild existiert nur digital, als sogenanntes NFT.

Die Abkürzung NFT steht für Non-Fungible Token. Besitz an einer Sache kann damit eindeutig belegt werden. Dahinter steckt die Blockchain-Technologie – ähnlich, wie sie bei Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum zum Einsatz kommen. Wer NFTs kauft, erhält einen Vermögenswert, der das Eigentum an einem bestimmten digitalen Objekt repräsentiert. Denn im Gegensatz zum Picasso an der Wand, kann digitale Kunst beliebig oft abgespeichert, verteilt und vervielfältigt werden.

Extravaganter Handel

"Je nachdem, wen man dazu fragt, gelten NFTs entweder als das nächste große Ding oder der nächste große Blödsinn. Die Wahrheit liegt vermutlich, wie bei vielen Kryptothemen, irgendwo dazwischen", urteilt Zeit.de über den anhalten Hype. Und: In den letzten Wochen wird der NFT-Handel immer ausgefallener. So steigen nicht nur die Preise höher und höher, auch die Art der Objekte wird extravaganter.

So versucht etwa derzeit der New Yorker Regisseur Alex Ramírez-Mallis mit digitaler Flatulenz sein Budget zu verbessern. Er verkauft Aufnahmen, auf denen Fürze zu hören sind als NFTs. Diese sind während des letzten Jahres entstanden. Für die Soundschnipsel verlangt er 70 Euro pro Stück. Außerdem gibt es von den Clips eine "Master Collection" – eine "52-minütige Audiodatei, mit allen Furz-Aufnahmen des letzten Jahres", wie der 38-Jährige erklärt.

Die digitalen Flatulenzen verkauft er nun als sogenannte NFTs. Kauft man einen Furz für 85 Dollar, erhält man ein Token, das das Eigentum an der Aufnahme belegt. Bisher hat Ramírez-Mallis gut zwei Dutzend Fürze verkauft.
Die digitalen Flatulenzen verkauft er nun als sogenannte NFTs. Kauft man einen Furz für 85 Dollar, erhält man ein Token, das das Eigentum an der Aufnahme belegt. Bisher hat Ramírez-Mallis gut zwei Dutzend Fürze verkauft.
Screenshot

Dutzende Einzelfürze

Seiner Meinung nach sollte der Verkaufspreis dafür zwischen drei bis vier Millionen Dollar liegen, wie er jüngst in einem Radio-Interview erklärte. Ramírez-Mallis macht sich mit der Furz-Auktion gleichzeitig über den Hype lustig – versucht aber auch, davon zu profitieren. Der effektiv erzielte Verkaufspreis lag jedoch um einiges darunter: 2.999.566,38 Dollar, um exakt zu sein. Die virtuelle "Master Collection" wechselte für 433,62 Dollar den Besitzer. Immerhin: Von den Einzelfürzen hat Ramírez-Mallis bereits gut zwei Dutzend Stück verkauft.

Filetransfer statt Umzug

Erfolgreicher war hingegen die Künstlerin Krista Kim. Sie versteigerte ihr sogenanntes Mars House kürzlich für 288 Ether. Das sind umgerechnet über 500.000 Dollar. Die neue Besitzerin oder der neue Besitzer muss aber nicht eine Umzugsfirma beauftragen, um einzuziehen. Es genügt ein Datentransfer: Die Immobilie kann nämlich nicht bewohnt werden, da sie nur digital existiert.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock
    Mehr zum Thema