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Handy-Apps sind "digitale Nabelschnur" für Jugendliche

Viele Jugendliche verbringen seit einem Jahr mehr Zeit zu Hause als bisher. Dabei spielen auch Soziale Netzwerke eine große Rolle.

Heute Redaktion
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Das Handy wird oft zum verlängerten Arm.
Das Handy wird oft zum verlängerten Arm.
Ezequiel Giménez / Westend61 / picturedesk.com

Vom Power-Porridge-Rezept am Morgen über ein Kurzvideo vom Fitness-Training bis zur Online-Party auf Discord: Für viele Jugendliche sind Soziale Netzwerke längst zentraler Bestandteil ihres Lebens. In Zeiten von Corona hat der Stellenwert von TikTok, WhatsApp & Co. nochmals massiv zugelegt.

Im Rahmen der Initiative Saferinternet.at gaben deshalb das Österreichische Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) und die ISPA - Internet Service Providers Austria eine Studie zum Leben von Jugendlichen in Sozialen Netzwerken und insbesondere zu den verschiedenen Formen der Selbstdarstellung in Auftrag, deren Ergebnisse heute präsentiert wurden.

"Digitale Nabelschnur" in Pandemiezeiten

Praktisch alle im Rahmen der Studie befragten Jugendlichen nutzen Soziale Netzwerke. Sie treten mit durchschnittlich 11 Jahren ihrem ersten Sozialen Netzwerk bei. Im Mittel verwenden sie zwei bis drei Plattformen parallel. Die Netzwerke werden dabei bewusst für unterschiedliche Zwecke eingesetzt. Diese differenzierte Nutzung zeigt sich umso deutlicher, je älter die Jugendlichen sind.

Stand früher die Selbstdarstellung im Vordergrund, so ist nun das Kontakthalten mit anderen eindeutig die Hauptfunktion von Sozialen Netzwerken. Das zeigte sich schon vor Covid-19 und hat sich seither nochmals verstärkt. Denn in der Pandemie ist das Kontakthalten mit Familie, Freunden und Schulkollegen schwieriger geworden, gewinnt aber gleichzeitig massiv an Bedeutung. Soziale Netzwerke dienen als eine Art digitale Nabelschnur zur Außenwelt und verdienen ihren Namen mehr als je zuvor.

An zweiter Stelle nach dem Kontakthalten rangieren Information bzw. Unterhaltung. Erst dann folgen eigene Postings und Selbstdarstellung. Das virtuelle Teilhabenlassen anderer am eigenen Leben ist damit weniger wichtig geworden.

Die Top-Apps

WhatsApp ist mit 98 Prozent der klare Favorit bei Jugendlichen und kratzt bereits an der 100-Prozent-Marke. Es ist die wichtigste Plattform zum Kontakthalten mit Familie, Freunden und Schulkollegen, wird aber während der Pandemie auch für Lerngruppen bzw. zur gegenseitigen Unterstützung bei den Herausforderungen des Homeschoolings verwendet.

Auf dem zweiten Platz landet YouTube (93 Prozent) als Info- und Entertainment-Channel, auf dem dritten Rang liegt Instagram (84 Prozent), das ebenfalls zum Kontakthalten sowie zur Information verwendet wird. Alle drei Netzwerke konnten im Vergleich zum Vorjahr zulegen.

Die Top Fünf vervollständigen die Foto-Sharing-App Snapchat (75 Prozent) und die Video-App TikTok (57 Prozent), die während der Pandemie deutlich wichtiger geworden ist (+15 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr). Mit deutlichem Abstand, aber dennoch erstmals so weit vorne kann sich die Inspirations-Plattform Pinterest platzieren (39 Prozent). Das weltweit größte Soziale Netzwerk Facebook ist bei Österreichs Jugendlichen im Vergleich zum Vorjahr von Platz fünf auf Platz sieben (34 Prozent) zurückgefallen.

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