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AMS-Chef will Arbeitslosengeld erhöhen
Johannes Kopf will eine erneute Einmalzahlung für Arbeitslose. Auch eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes steht im Raum.
"Aus dem Blickwinkel der Armutsvermeidung ist eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes absolut notwendig", so AMS-Chef Johannes Kopf. Dieser war am Samstag auf Ö1 im Journal zu Gast und sprach mit Katja Arthofer über die aktuelle Arbeitsmarktkrise. Denn auch im Jänner sind noch über 530.000 Menschen erwerbarbeitslos und über 400.000 in Kurzarbeit.
"Und trotzdem sag ich nicht, ich bin sofort dafür", präzisierte Kopf allerdings beim Thema Erhöhung des Arbeitslosengeldes seine Aussage. Der Grund: Schon jetzt haben Menschen mit sehr niedrigem Arbeitslosengeld eine Nettoersatzrate von 80 Prozent ihres vorherigen Gehalts. Würde man es starr auf 70 Prozent anheben – wie von SPÖ, Arbeiterkammer und Gewerkschaft gefordert – hätte eine große Gruppe Menschen nichts davon.
Arbeitsanreizproblem
Dazu kommt, dass erwerbarbeitslose Menschen als geringfügig Angestellte bis zu 470 Euro dazuverdienen dürfen. Zusätzlich zum Arbeitslosengeld würde man so ein Netto-Einkommen erreichen, das bereits sehr nahe zu einer Vollzeitbeschäftigung kommt.
"Das heißt wir haben ein Arbeitsanreizproblem", so Kopf. Eine grundsätzliche Erhöhung des Arbeitslosengeldes würde er trotzdem gerne länger diskutieren, soll heißen: nach der Krise.
Erneute Einmalzahlung sinnvoll
Auch eine weitere Einmalzahlung findet Kopf sinnvoll. Im Rahmen derer haben Arbeitslose und Schulungsteilnehmer bereits zwei Mal einen "Bonus" von 450 Euro bekommen.