Oberösterreich

Expertin sagt, wie du mit Fett dein Fett wegkriegst

Ein neues Jahr, ein neues Wohlfühlgewicht. Mit Fett gegen das Fett anzukommen ist gar nicht mal so verkehrt. Eine Ernährungsexpertin sagt, wie's geht.

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Ernährungsexpertin Susanne Dirisamer weiß, wie man überflüssige Pfunde los wird.
Ernährungsexpertin Susanne Dirisamer weiß, wie man überflüssige Pfunde los wird.
Markus Wenzel

Erst Corona, dann die Weihnachtsfeiertage. Kein Wunder, wenn bei dem einen oder anderen die Hose heuer besonders zwickt und der Wunsch, etwas Gewicht zu verlieren, aufkommt.

Doch das mit dem Abnehmen ist halt leider nicht immer ganz so einfach. Oder doch? "Heute" hat sich ein paar Tipps von Ernährungsexpertin Susanne Dirisamer (37) geholt und gelernt: Abnehmen und Fett - das schließt sich nicht aus.

"Das geht schon. Man muss wie bei allem halt auch hier auf die Menge achten. Wobei Fett einen hohen Sättigungsgrad hat. Das bedeutet, man braucht davon auch weniger, um satt zu sein", erklärt die gebürtige Vöcklabruckerin und Dreifachmama.

Wichtig ist es, auf die Qualität des Fettes zu achten. Auf Dauer eher ungesund sind tierische Fette (vor allem rotes Fleisch). Wer es damit übertreibt, hat mit schlechten Cholesterinwerten zu kämpfen.  

"Man sollte hier vor allem auf pflanzliche Fette wie verschiedenste Nüsse und Samen sowie daraus gewonnenen Ölen setzen", so die Diätologin. Achtung allerdings bei Kokosöl. Es besteht hauptsächlich aus gesättigten Fettsäuren, die sonst vor allem in tierischen Fetten wie Wurst oder Butter vorkommen und den Cholesterinspiegel erhöhen und unter Umständen Herzkrankheiten begünstigen können. 

Susanne Dirisamer (37) ist seit 2015 selbstständige Diätologin und Gesundheitswissenschafterin mit Praxis in Linz.
Die gebürtige Vöcklabruckerin ist verheiratet und Dreifachmama.
Infos und Kontakt: www.ernaehrung-dirisamer.at/

Um zu wissen, wie viel Fett für einen gerade gut ist, hat der Ernährungsprofi auch eine Formel parat: 

Die Körpergröße in Zentimeter minus 100 

Beispiel: Bei einer Größe von 165 Zentimetern darf man 65 Gramm Fett pro Tag zu sich nehmen (165 cm - 100).

"Das hört sich im ersten Moment nach viel an, darin inkludiert sind allerdings Koch- und Streichfette sowie alle in Produkten versteckte Fette". Und noch einen kleinen Haken gibt es beim Abnehmen mit Fett: "Man sollte die Kohlenhydrate fast gänzlich weglassen, um Kalorien einzusparen."

Weitere Abnehm-Tipps von Susanne Dirisamer:

 Pro Tag 5 Portionen Obst und Gemüse (2 Hände voll Obst und 3 Hände voll Gemüse) in den Essensplan einbauen. 

 Drei Mahlzeiten am Tag, dafür auf Zwischenmahlzeiten verzichten. Von dieser Empfehlung ausgenommen sind Schwangere. Auch für sportlich besonders aktive Menschen können Zwischenmahlzeiten sinnvoll sein.

 Der Teller einer Mahlzeit sollte zur Hälfte aus Gemüse und Salat bestehen, jeweils ein Viertel sollten Eiweiße (sättigt lange, gut für die Zellerneuerung und Regeneration des Körpers) und Kohlenhydrate ausmachen. Wer in seiner Ernährung auf Fett setzt, kann die Kohlenhydrate hier weglassen. 

 Bei Kohlenhydraten auf Vollkornprodukte zurückgreifen. Vor allem beim Frühstück ist ein hochwertiges Müsli aus wertvollen und ballaststoffreichen Getreideflocken gemischt mit Eiweiß und Obst die optimale Wahl. Dafür am Abend eher auf Kohlenhydrate verzichten.

 Auf hochwertiges, fettbewusstes Eiweiß achten. Gemeint sind hier pflanzliche Eiweiße wie Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Soja), Pilze und sonstiger pflanzlicher Fleischersatz. Empfehlung der Expertin: 1,2 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht.

 Ausreichend Trinken, das unterstützt das Immunsystem! Eineinhalb Liter pro Tag, am besten Wasser oder ungesüßten Tee. So werden die Schleimhäute zum Beispiel im Rachenraum geschmeidig gehalten und vor Erregern geschützt. 

 Tipp: Intervallfasten zum Beispiel ausprobieren. Für viele geeignet ist zum Beispiel 16:8, bedeutet in einem Zeitfenster von 8 Stunden darf man essen, die restlichen 16 Stunden am Stück verzichtet man darauf. Wem 16 Stunden zu lange sind, der kann auch auf 12 Stunden Essenspause reduzieren. Auch hier wirkt sich das Fasten bereits positiv auf den Stoffwechsel und die Verdauung aus. 

Weitere Empfehlungen finden Sie außerdem auf der Homepage der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung