Wien
Juwelier-Mord: "Das Opfer rief noch 'Täter, Täter'!"
Nachbarn und Freunde trauern um jenen Juwelier, der am Mittwoch auf äußerst brutale Weise in seinem Geschäft in Wien-Landstraße ermordet wurde.
Im Grätzel am Rochusmarkt sitzt der Schock noch allen in den Knochen. Am Tag nach dem grauenhaften Mord an einem 74-jährigen Goldschmied versuchen Freunde des beliebten Unternehmers, einen Sinn im Geschehenen zu erkennen.
Drei Täter hatten den rüstigen Juwelier mit mehreren Stichen in den Hals und Oberkörper regelrecht hingerichtet, auch von einer Schussverletzung war die Rede – das Ergebnis der Obduktion stand noch aus. Ein Raub? Eine Racheaktion? Große Beute machten die Angreifer jedenfalls nicht, die Polizei ermittelt in mehrere Richtungen.
Hilfe kam für Oper zu spät
"Als man ihn fand, war er noch am Leben", erzählt Hongyan Liu, Inhaberin der Boutique gegenüber des Tatorts. "Eine Zeugin erzählte mir, er sagte noch 'Täter, Täter!', und deutete die Straße hinab, bevor er starb."
Vor der Tat in nahem Lokal gesichtet
Auch Milan kann den Mord an seinem Bekannten kaum fassen. "Zu uns war er sehr freundlich und zuvorkommend. Er war schon 74 und hat trotzdem weiter gearbeitet – die Leute wussten, wenn sie eine Reparatur brauchten, hat er das immer am besten gemacht."
Sei Alter habe man dem Goldschmied nicht angesehen, in jüngeren Jahren sei er als Fußballer aktiv gewesen. Was die Freunde des Ermordeten jetzt beschäftigt: Wer waren die Personen, mit denen der Juwelier kurz vor der Tat noch in einem nahen Lokal gesichtet wurde?
Diesen und weiteren Fragen geht nun auch die Kripo nach. Am Donnerstag waren Mitglieder der Spurensicherung noch am Tatort zugange. Die Polizei fahndet nach wie vor nach drei unbekannten Tätern.