Szene
Chris Brown streitet Vergewaltigung ab
US-Sänger Chris Brown ist in Paris wegen des Verdachts der Vergewaltigung festgenommen worden. Seit Dienstagabend ist er wieder auf freiem Fuß.
US-Sänger Chris Brown darf Frankreich verlassen – die Ermittlungen sollen aber fortgesetzt werden. Der Anwalt Browns, Raphaël Chiche, sagte AFP, sein Mandant erkläre sich für unschuldig und habe ihn aufgefordert, Anzeige wegen Verleumdung zu stellen.
Eine Frau hat Brown nach Angaben von Ermittlern beschuldigt, sie gemeinsam mit zwei weiteren Männern missbraucht zu haben. Nach Angaben der Frau soll sich die Gruppenvergewaltigung in der Nacht zum 16. Jänner in einem Hotel im Zentrum von Paris ereignet haben.
"Ich hatte Angst"
Die Frau sagte in einem Interview mit dem "Closer"-Magazin, sie habe den Rapper "durch einen Freund" kennengelernt. "Er fragte mich, was ich am nächsten Tag machen würde und ob ich Chris Brown gerne treffen wolle", so die Frau. Gemeinsam mit anderen Mädchen seien sie und der Rapper in einen Club namens "The Quay" gefahren.
"Alles lief gut. Gegen vier Uhr morgens beschlossen sie, ins Hotel Mandarin Oriental zurückzukehren. Ich wollte nach Hause, aber einer von Chris Browns Entourage nahm mich am Arm und sagte: 'Komm, wir haben einen schönen Abend.' Obwohl sie ablehnte, wie sie erzählt, wurde sie mit einem anderen in Chris Browns Wagen gesteckt und zum Hotel des Rappers gebracht.
Bevor sie die Suite betraten, seien ihnen angesichts der Bekanntheit Browns die Handy abgenommen worden. "Es gab Getränke, Kokain und Cannabis", so die Frau weiter. Als sie kurz ins Badezimmer ging, sei ihr der Musiker gefolgt, habe sie am rechten Arm gepackt und die Tür verschlossen.
Nach zwei Tagen zur Polizei
"Die Vergewaltigung dauerte 25 bis 30 Minuten. Es ist immer noch zu schwierig für mich, mich an die Details zu erinnern, aber es war brutal und gewalttätig." Anschließend hätten sie auch ein Freund und der Leibwächter von Chris Brown missbraucht.
Erst zwei Tage nach dem mutmaßlichen Angriff hat sich die Frau am 18. Januar bei der Polizei gemeldet. "Ich hatte Angst. Sie haben meine Adresse, meine Telefonnummer, ein Foto von mir. Die Frau meldete den mutmaßlichen Anschlag zwei Tage später am 18. Januar bei der Polizei. Aber ich wollte nicht, dass sie anderen Mädchen dasselbe antun können", gesteht sie.
Brown streitet ab
Der Sänger selbst äußerste sich auf Instagram mehr als deutlich. Die Behauptung sei falsch und widerspreche seinem Charakter und seiner Moral. Zudem sei sie gegenüber seiner Tochter und seiner Familie respektlos.
Mehrfach Ärger mit der Justiz
Brown werden außerdem Drogendelikte zur Last gelegt. Nach Angaben des Senders France Info wurde Brown am Montag zur Vernehmung in Gewahrsam genommen. Normalerweise ist die Dauer auf 24 Stunden begrenzt, kann aber auf 48 Stunden verlängert werden. Bei besonders schweren Tatbeständen sind ausnahmsweise auch bis zu 96 Stunden möglich.
Chris Brown hatte bereits mehrfach Ärger mit der Justiz. Im Jahr 2009 war Brown zu Haft auf Bewährung und Sozialstunden verurteilt worden, weil er seine damalige Freundin, die Sängerin Rihanna, angegriffen hatte. 2016 wurde er festgenommen, nachdem eine Frau ihn beschuldigt hatte, ihr eine Waffe an den Kopf gehalten zu haben.
(scl/sda)