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Mutter will Sabinas Kinder nach Österreich holen

Heute Redaktion
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Die Wiener Dschihad-Mädchen Samra K. (l.) und Sabina S. (r.).
Die Wiener Dschihad-Mädchen Samra K. (l.) und Sabina S. (r.).
Bild: Polizei

Sabina S. gebar einem IS-Kämpfer zwei Kinder. Nach dem Tod der jungen Mutter kämpft ihre Mama Senada darum, die beiden Enkel nach Österreich zu holen.

Im März ist die letzte Bastion der Terrormiliz Islamischer Staat in Baghus gefallen. Tausende IS-Anhänger und deren Familien sitzen seither in syrischen Gefangenenlagern fest – darunter offenbar auch zwei Kinder (3 und 1,5 Jahre alt) der Wiener Schülerin Sabina S. Dort wurden sie nun von ihrer Großmutter Senada S. aufgespürt. Sie will sie jetzt heim nach Österreich holen.

Doch dafür verlangt die kurdische Verwaltung laut "Presse" einen Nachweis der österreichischen Staatsbürgerschaft – und genau da wird es kompliziert. Von Gesetzes wegen stünde diese den beiden verwaisten Kindern zu, weil ihre Mutter Österreicherin ist. Allerdings ist weder Geburtsurkunde, oder sonstiger behördlicher Nachweis ihrer Zugehörigkeit dokumentiert.

Sabina S. starb in Schlacht um IS-Bastion

Ihre Mama Sabina S. soll laut Clemens Lintschinger, dem Anwalt der Familie, zudem in der Schlacht um Baghus gefallen sein. Vom Vater fehlt ebenfalls jede Spur. Wahrscheinlich muss erst ein DNA-Test gemacht werden, um die Verwandtschaft bestätigen zu können.

Zusammen mit dem Politologen Thomas Schmidinger ist Großmutter Senada S. vor Ort in der nordsyrischen Provinz al-Hasaka. Sie selbst erhält keinen Zugang zu ihren Enkerln. Diese werden derzeit von ebenfalls internierten syrischen Frauen versorgt.

"Es muss schnell gehen", drängt Anwalt Lintschinger im "Kurier". Mittlerweile hat sich die Stadt Wien dem Anliegen angenommen. In der zuständigen Magistratsabteilung 35 sei man derzeit gleich mit "mehreren Fällen befasst". "Das ist ein sehr ungewöhnliches Verfahren, einen derartigen Fall hatten wir noch nie", wird der stellvertretende Leiter Dominik Haider zitiert.

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