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Asbest-Skandal in der Wiener Rudolfstiftung?

Heute Redaktion
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Asbest-Skandal in der Rudolfstiftung?
Asbest-Skandal in der Rudolfstiftung?
Bild: Denise Auer

Laut einem Bericht in "News" ist das KAV-Spital in Wien-Landstraße weiterhin mit dem giftigen Baustoff Asbest belastet. Die Sanierung soll "unsachgemäß" verlaufen.

Laut dem Bericht soll die Rudolfstiftung nach wie vor mit dem gefährlichen Baumaterial Asbest belastet sein. Die bisherigen Sanierungen sollen unsachgemäß und dadurch fahrlässig gesundheitsgefährdend für alle Beteiligten durchgeführt worden sein. "Gesundheitsgefährdend für die Patienten, das Personal und die Landstraßer Bewohner, die im Umfeld des Krankenhauses wohnen", ist der Landstraßer ÖVP-Klubobmann Georg Keri alarmiert.

"News" berichtet von zwei belastenden Gutachten, in denen von außen mit Asbest beschmierten Lüftungsrohren die Rede ist. Zur laufenden Sanierung seien sie lediglich mit einer Folie überklebt worden, heißt es. Brisant: Laut einem unter Verschluss gehaltenen Gutachten seien die Rohre aber auch innen kontaminiert.

KAV: Veröffentlichung würde "nur unnötige Unruhe verursachen"

Laut Stellungnahme von KAV-Direktor Herwig Wetzlinger seien die Ergebnisse der Studien bisher nicht veröffentlicht worden, "da es dafür weder eine Notwendigkeit noch eine Verpflichtung gibt", wird er in dem Magazin zitiert. Eine Veröffentlichung würde "nur unnötige Unruhe verursachen", außerdem sei der Status quo "unbedenklich".

Asbest wurde auch Wunderfaser genannt, weil er eine große Festigkeit besitzt, hitze- und säurebeständig ist, hervorragend dämmt und die Asbestfasern zu Garnen versponnen und diese verwebt werden können. Mit diesen Voraussetzungen konnte sich Asbest in der Werftindustrie für die Schifffahrt, in der Wärmedämmung, der Bauindustrie, der Autoreifenindustrie und für Textilien im Bereich des Arbeitsschutzes und der Filtration durchsetzen. Aufgrund der inzwischen eindeutig festgestellten Gesundheitsgefahren, die von Asbest ausgehen, ist der Einsatz heute in vielen Staaten verboten,

Brisant: Laut einem in dem "News"-Bericht zitierten Insider müsste die Rudolfstiftung "wohl für ein Jahr stillgelegt werden", um die nötigen Sanierungsarbeiten an Lüftungssystem, Außenfassade und im Technikgeschoss durchzuführen.

"Der Umgang des KAV mit dieser hochbrisanten Situation ist unglaublich. Das Wissen über diese Umstände dürfte bereits vorhanden gewesen sein, eingelenkt wurde aber nicht – und das auf Kosten der Patienten und Mitarbeiter", so Wiens ÖVP-Gesundheitssprecherin Gemeinderätin Ingrid Korosec. Man müsse sich angesichts der Tatsachen fragen, "wie hoch in der offiziellen Hierarchieebene diese Angelegenheit hinaufgespielt wurde und wer tatsächlich davon wusste." Die ÖVP Wien fordert eine umgehende Aufklärung der Vorkommnisse.

ÖVP: "Was wurde hier verheimlicht?"

"Wir haben bereits Anfang 2016 eine Anfrage an die damals zuständige Gesundheitsstadträtin Wehsely gestellt, in welchem Umfang die Asbestsanierungen stattgefunden haben. In der Beantwortung wurde uns mitgeteilt, dass bereits 80 Prozent der notwendigen Sanierungen abgeschlossen seien und nur mehr Fassadenteile saniert werden müssen. Wenn man sich die heutige Berichterstattung vor Augen führt, kann hier etwas nicht zusammenpassen. Immerhin spricht der KAV-Direktor davon, dass erst die Hälfte der Rudolfstiftung saniert worden sei. Was wurde hier verheimlicht?", fragt der Landstraßer ÖVP Klubobmann Georg Keri.

„Das Hinnehmen einer bewussten Gefährdung von Patienten, Personal und Bezirksbewohnern wäre ein echter Skandal!", sind sich Korosec und Keri einig. Sie fordern Aufklärung und "rasches Handeln, damit die Rudolfstiftung bald asbestfrei ist". (Red)