Österreich
ICE-Terrorverdächtiger samt Frau nun in U-Haft
Das Landesgericht für Strafsachen Wien hat über den in einem Gemeindebau in Wien-Simmering festgenommenen Iraker und seine Frau die U-Haft verhängt.
Während der festgenommene Mann seine Frau aus der Sache heraushalten will und beteuert, sie habe nichts mit den Anschlägen und Anschlagsplänen zu tun, sieht das das Landesgericht nicht nur anders, sondern zeigt den Verdacht auf, dass die Frau sogar die Anschläge mitverübt haben könnte. So heißt es im Beschluss: "Die Beschuldigten stehen im dringenden Verdacht im Oktober und Dezember 2018 in Deutschland terroristische Anschläge auf Bahnstrecken verübt zu haben."
Tatbegehungsgefahr
Weil Flucht-, Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr nicht ausgeschlossen werden könne, sei die Untersuchungshaft vorerst bis zum 11. April verhängt worden. Der irakische Staatsbürger sei bei seiner bisherigen Verantwortung geblieben, er zeigte sich grundsätzlich geständig, bestritt aber einen terroristischen Hintergrund seiner Handlungen oder einen Tötungsvorsatz. Seine Ehefrau mache überhaupt keine Angaben.
Wohnung gestürmt
Nähere Angaben zum Stand des Ermittlungsverfahrens und der weiteren Maßnahmen seien laut Gericht derzeit aus kriminaltaktischen Gründen nicht möglich. Am Montag hatten Beamte eine Wohnung in Wien-Simmering gestürmt, wo man den mutmaßlichen IS-Terroristen vermutete. Er steht im Verdacht, mehrere Anschläge auf ICE-Züge in Bayern durchgeführt zu haben. Glücklicherweise wurde dabei jedoch niemand verletzt.
"Netter Onkel"
Dem Verdächtigen droht eine lebenslange Freiheitsstrafe. Der Mann wird der terroristischen Straftat und des versuchten Mordes beschuldigt. Hinzu kommt die schwere Sachbeschädigung sowie die Mitgliedschaft bei einer terroristischen und kriminellen Vereinigung. Sein Anwalt beschreibt den Iraker als unscheinbar: "Er wirkt wie ein netter Onkel", so Blaschitz. Er fügt zudem hinzu, dass der Verdächtige sehr schlechtes Deutsch spreche. (rfi)