Österreich
Zoll gelang Elfenbein-Rekordfund in Österreich
Wiener Zollfahnder haben einem Elfenbeinverkäufer das Handwerk gelegt. Sie forschten einen Käufer und Verkäufer aus und stießen dadurch bei Hausdurchsuchungen auf 90 Stoßzähne. Noch nie wurde so eine große Menge Elfenbein in Österreich entdeckt.
Anfang November informierte ein Zeuge die Zollfahndung Wien über die Übergabe von drei Stück Elefantenstoßzähnen und Bargeld. Der illegale Verkauf fand auf offener Straße statt! Durch die detaillierte Zeugenaussage und eine genaue Beschreibung der Beteiligten konnten der mutmaßliche Käufer und der beschuldigte Verkäufer ermittelt werden.
Verdächtiger einschlägig amtsbekannt
Der mutmaßliche Käufer, laut "Krone" ein ehemaliger erfolgreicher österreichischer Boxer, ist kein unbeschriebenes Blatt: Der Österreicher ist wegen Verstößen gegen das Artenhandelsgesetz bereits amtsbekannt. Daher durchsuchten Beamte die beiden Wohnungen des Verdächtigen.
In den Räumlichkeiten stießen sie auf 90 Stück Stoßzähne. Die Fundstücke sind zwischen 37 Zentimeter und 2,3 Meter groß, ihr Gesamtgewicht beträgt 563,74 Kilo. Es handelt sich um den Rekordfund auf österreichischem Boden und laut Finanzministerium um einen der größten bisherigen Aufgriffe innerhalb der EU.
Zollamt über Aufdeckung erfreut
Das Zollamt Wien freut sich über den Fahndungserfolg. "Die Aufdeckung dieser Artenschutzübertretung stellt einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der gefährdeten Fauna und einen weiteren Erfolg in der Betrugsbekämpfung dar", erklärte Vorstand Bernhard Sklusak.
Laut Insidern kann ein Elefantenstoßzahn für etwa 1.000 Euro am Schwarzmarkt verkauft werden.
Mit dem Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES), der Artenhandelsverordnung der EU und dem österreichischen Artenhandelsgesetz 2009 wird der Handel mit den derzeit über 35.000 CITES-gelisteten wildbedrohten Arten streng kontrolliert bzw. eingeschränkt oder gänzlich verboten, um dem durch den Handel bedingten Artensterben entgegenzuwirken.