Österreich
Verbale Entgleisung des Gföhler Bürgermeisters
Nach langen Debatten um ein mögliches Asylheim in Gföhl (Krems) soll Ortschef Karl Simlinger (VP) in einer Sitzung vor Zeugen rassistisch gegen Asylwerber gewettert haben.
Bei der Stadtratssitzung am Dienstag wurde wieder einmal über die aktuelle Situation bezüglich des geplanten Asylheimes in Untermeisling gesprochen. Dabei soll Bürgermeister Karl Simlinger endgültig der Kragen geplatzt sein: "Mir gehen die Scheiß-Asylanten sowieso am Oasch, aber schuld sind die Pressefritzen, die gehören aufgehängt, de san wia de Juden!" Stadtrat Günter Steindl (Ex- Manager der NÖ SP und jetziger Stadtrat von Gföhl) und seine Parteikollegin Sabine Mai bestätigten im Gespräch mit "Heute" diese Aussage wörtlich.
Günter Steindl hat dies sogar mitprotokolliert und den Ortschef noch gefragt: "Wissen Sie, was Sie da sagen?" Dies soll der Bürgermeister bejaht haben (Es gilt die Unschuldsvermutung). Beim Anruf von "Heute" meinte Karl Simlinger: "Die Asylantendiskussion hat mich sehr gefordert. Und Journalisten schreiben etwas und am nächsten Tag ist bereits alles anders. Ich als Politiker muss aber länger zu meinem Wort stehen. Das Wort Juden habe ich nie gesagt, ich habe nur aus dem Duden zitiert. Herr Steindl soll aufpassen – das geht in Richtung Verleumdung."
VP-Kollegin Maria Gußl wollte den Vorfall nicht kommentieren. Noch anwesend: Vize Ludmilla Etzenberger (VP), der Stadtamtsdirektor und eine Mitarbeiterin. Günter Steindl und Sabine Mai zum Eklat: "Ausländerfeindlich, antisemitisch und er will eine Berufsgruppe umbringen – das ist unentschuldbar!"
Joachim Lielacher