Österreich
Kottingbrunn: Bankomat und Auto erneut in Brand
Zum wiederholten Mal wurde in NÖ ein Bankomat zerstört und das Fluchtauto angezündet - in der Nacht auf Sonntag, diesmal in Kottingbrunn (Baden).
Elfter Angriff auf einen Geldautomaten in NÖ seit November 2018, der neunte Angriff in nur 76 Tagen: Diesmal krachten die Täter mit einem gestohlenen Audi durch die Scheibe des Foyers des Supermarktes Kottingbrunn, schnitten den Geldautomaten auf. Dabei brach im Foyer des Supermarktes ein Brand aus.
Die Feuerwehr Kottingbrunn rückte wenig später aus, musste jedoch aus Sicherheitsgründen vor dem Supermarkt warten. Es bestand zu diesem Zeitpunkt die Gefahr, dass noch Sprengstoff im Foyer war und dieser noch nicht explodiert war. Erst als Ermittler des Sprengstoffdienstes der Polizei den Tatort frei gegeben hatten, konnte der Kleinbrand mittels Handfeuerlöscher gelöscht werden. Es entstand erheblicher Sachschaden.
Kurz nach dem Bankomat-Coup dürften die unbekannten Kriminellen, wie bereits bei ähnlichen Vorfällen in Guntramsdorf und Wr. Neustadt (siehe unten), ihr Fluchtfahrzeug abgefackelt haben. Diesmal stand ein gestohlener Audi in Biedermannsdorf (Mödling) in Flammen und brannte vollständig aus. Eine sofort eingeleitete Alarmfahndung bei der auch Einsatzkräfte des Sondereinsatzkommandos Cobra im Einsatz standen, blieb erfolglos. Ob die Täter beim Bankomat-Einbruch Beute gemacht haben oder nicht, ist derzeit noch nicht bekannt.
Die Bankomat-Serie
Seit 17. November 2018 wurden in NÖ elf Geldautomaten geknackt bzw. versucht zu knacken. Die Serie begann in Mannswörth, dann wurde derselbe Bankomat in Mannwörth im Dezember gesprengt - das Gerät wurde schließlich aus dem Verkehr gezogen ("Heute" berichtete). Anschließend war knapp drei Monate Ruhe, dann ging es rund: Am 11. März wurde ein Geldautomat in Blumau (Baden) gesprengt - die Täter machten keine Beute. Nur zwei Tage später versuchten zwei Maskierte den Bankomat in Neudorf bei Staatz (Mistelbach) aufzubrechen - das Duo scheiterte. Am 19. März wurde der Bankomat beim Metro in Wr. Neustadt geknackt, die Unbekannten zündeten dabei das Foyer an und flüchteten ("Heute" berichtete).
Am 28. März wollten Kriminelle einen Bankomat in Bruck aufschneiden, scheiterten. Am 11. April wurde ein Bankomat in St. Pölten aufgebrochen, die Täter lösten den Alarm aus, der Supermarktchef eilte zum Geschäft, die Verbrecher flüchteten ohne Beute ("Heute" berichtete).
Polizei will Spur haben
Beim bisher spektakulärsten und erfolgreichsten Coup, auch am 11. April, sprengten zwei Männer den Geldautomaten in Guntramsdorf (Mödling). Dabei wurden die Täter von der Polizei verfolgt, die Kriminellen warfen Krähenfüße, zündeten dann den Fluchtwagen an ("Heute" berichtete). Am Staatsfeiertag wollten unbekannte Verbrecher den Bankomat in Böheimkirchen (St. Pölten) knacken, dabei ging das Gerät in Flammen auf. Die Verdächtigen zogen ohne Beute ab. Am 7. Mai versuchten es Kriminelle erneut beim Bankomat Metro Wr. Neustadt, zündeten in Seebenstein das Fluchtauto an ("Heute" berichtete).
Auch im Burgenland (Anm.: in Pama, Bezirk Neusiedl am See) gab es Bankomatattacken. Die Polizei hat eine Spur, möchte aus ermittlungstaktischen Gründen aber nichts sagen.
In den Jahren 2011 und 2012 hatte es in NÖ rund 50 Angriffe auf Geldautomaten gegeben. Es gab mehrere Banden - eine Gruppe schnitt die Geräte auf, eine Bande sprengte die Automaten in die Luft, eine Gruppe riss die Geldautomaten aus der Verankerung.
(Lie)