Österreich
100 Jahr-Jubiläum der Bundesgärten
Neue Laufstrecken im Schlosspark Schönbrunn und zahlreiche Ausstellungen in den Botanischen Gärten läuten das Jubiläumsjahr ein.
Einst waren sie die Gärten der Habsburger, heute sind sie in der Hand der Republik Österreich: Die Bundesgärten. Dazu zählen Augarten, Belvederegarten, Burggarten, Volksgarten und Schlosspark Schönbrunn in Wien sowie Hofgarten und Schlosspark Ambras in Innsbruck.
Die Bundesgärten sollen „Sportstätte für die Menschen" sein, die „Natur der Stadt" darstellen. Die "Gartenjuwele" sollen in eine blühende Zukunft geführt werden. Nichts eigne sich dafür besser als das 100-jährige Jubiläum, verkündet die Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus Elisabeth Köstinger (ÖVP) bei der Pressekonferenz am Dienstag im Palmenhaus.
20 Millionen Besucher jährlich
Ein Jahr voller pflanzlicher Höhepunkte erwarten die Gartenbesucher mit Führungen, Ausstellungen, Workshops in den Botanischen Sammlungen und Gärten der Bundesgärten.
Letztes Jahr besuchten 20 Millionen Menschen aus aller Welt die Bundesgärten. Vor allem Schönbrunn werde diese Jahr zum neuen „Bundesfitnessgarten" ernannt. Dazu werden drei neue Laufstrecken eröffnet, mit drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden – einer davon wird beim Meidlinger Tor starten, der andere beim Haupteingang und einer beim Hietzinger Tor.
Welche Highlights erwarten Sie im Jubiläumsjahr?
–Zwölf Ausstellungen zu den Botanischen Sammlungen unter dem Motto "Die grüne Schatzkammer"
–Neue Laufstrecken in Schönbrunn
–Großes Kinder- und Familienfest am 1. Mai in Schönbrunn
–Historische Ausfahrt der Orangeriebäume am 1. Juni in der Orangerie Schönbrunn
–Neue barrierefreie Beschilderung in allen Gärten
Bundesgärten als Wirtschaftsfaktor
Die Anfragen für kostspielige Hochzeiten in den Bundesgärten seien keine Seltenheit. "Eine indische Hochzeit vor dem Belvedere ist natürlich eine Einnahmequelle", sagte Bundesgärten Direktor Gottfried Kellner. Man wolle jedoch kein "Disneyland" werden, bekräftigte auch Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP).
Parkwächter gegen die Zerstörung der Gärten
Die historischen Gärten sind denkmalgeschützt und zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Grundstein für die Pflanzensammlung wurde vor 450 Jahren von Kaiser Maximilian II. gelegt, so der Bundesgartendirektor Kellner. Private Feierlichkeiten und Vandalenakte führen heute jedoch zu erhöhten Reinigungs- und Erhaltungskosten. Auch Pflanzendiebstähle seien keine Seltenheit. "Manche Menschen denken sie sind als Steuerzahler dazu berechtigt alles in den Gärten für sich in Anspruch zu nehmen und zu zerstören", so Kellner zu "Heute". Jährlich kosten diese Schäden den Gärten rund 50.000 Euro.
Zusätzliche Parkwächter sollen dem entgegenwirken. 15 Parkwächter sollen für Ordnung sorgen, aber ohne rechtlichen Handhabe. "Es wird kein Weg daran vorbeiführen, mehr Kontrollen einzuführen", betonte die Ministerin im Gespräch mit "Heute". Man appelliere an den Verstand der Parkbesucher und wird mit neuen Beschilderungen arbeiten, so Köstinger (ÖVP).
Botanische Sammlung und Naherholung
Rund 276 Hektar Fläche beanspruchen die Bundesgärten mit 6.800 Alleebäumen. Die Botanischen Sammlungen bestehen aus 130.000 Einzelpflanzen aus 14.000 Arten und Sorten. 80 Glashäuser sind im Besitz der Bundesgärten, aus denen rund 300.000 Pflanzen gezogen werden. Rund 200 Mitarbeiter kümmern sich um 2500 Orchideenarten, 100 Zitrusfrüchtearten und 6800 Bäume allein in Schönbrunn.
Der neue Online-Auftritt der Bundesgärten finden Sie hier.
http://www.bundesgaerten.at/ (no)