Österreich

Tödliches Virus? Kärntner stirbt in Saudi-Arabien

Der 31-Jährige starb bei Arbeiten in der Hauptstadt Riad. Noch ist die Ursache unklar, die Symptome deuten aber auf einen tödlichen Virus hin.

Heute Redaktion
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Das Zentrum von Riad (Saudi-Arabien) zu Sonnenaufgang.
Das Zentrum von Riad (Saudi-Arabien) zu Sonnenaufgang.
Bild: iStock

Weihnachten hätten die vier Kärntner Mitarbeiter des Solarunternehmens Greenonetec schon wieder im Kreise ihrer Familie verbringen sollen. Doch für einen von ihnen endete der dienstliche Aufenthalt in Saudi-Arabien tödlich.

Der 31-Jährige aus dem Bezirk St. Veit an der Glan musste mit Atemnot und Fieber in ein Krankenhaus eingeliefert werden, zwei Tage später war er tot. Das berichtet die "Kleine Zeitung".

Seine Kollegen durften in der Nacht auf Sonntag zurück in die Heimat reisen. "Wir sind mit der Botschaft laufend in Kontakt und haben derzeit aber noch keinen Befund zur Todesursache unseres Kollegen", wird Greenonetec-Chef Robert Kanduth zitiert.

Krankheitsbild einer MERS-Infektion
Die Inkubationszeit kann zwischen zwei und 14 Tagen betragen. Am Beginn der Erkrankung stehen grippeähnliche Symptome, wie Fieber, Husten und Atemnot.

Eine häufige Begleiterscheinung ist Durchfall. Oft entwickelt sich aus dem Atemwegsinfekt eine Pneumonie, die in ein akutes Atemnotsyndrom übergehen kann. Es kann ebenfalls zu Nierenversagen kommen.

Schwere Verläufe treten überwiegend bei Menschen mit chronischen Vorerkrankungen oder einer geschwächten Immunabwehr auf, wie z.B. Diabetes, einer Krebserkrankung oder Immunsuppression. (Quelle: Gesundheitsministerium)

Auch die drei anderen Mitarbeitern wurden von der Betriebsärztin genau unter die Lupe genommen und vorübergehend außer Dienst gestellt. Sie werden von einem Kriseninterventionsteam betreut.

Infektion mit MERS-Virus?

Die Behörden können nach derzeitigen Angaben eine Infektion mit dem MERS-Virus (Middle East Respiratory Syndrome) nicht ausschließen. Dieses infiziert die Atemwege und kann bei engem Kontakt auch von Menschen auf Menschen übertragen werden. Das Risiko dafür sei aber relativ gering, informiert das Gesundheitsministerium.

In Österreich gab es bisher zwei registrierte Fälle, der erste im Jahr 2014. Bei den betroffenen Personen handelte es sich um Touristen, die sich im arabischen Raum angesteckt hatten. Dromedare gelten als Hauptwirt des MERS-Virus.

Auch das Land Kärnten ließ der "Kleinen Zeitung" zufolge Untersuchungen durchführen. Zwei der drei Heimkehrer würden Influenza-Symptome zeigen. "Wir wollen auf Nummer sicher gehen", heißt es von der Gesundheitsabteilung. Ein Ergebnis soll heute, Mittwoch, vorliegen.

(red)