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Was das Mate 10 Pro zum besten Smartphone macht
Huawei bewirbt das Mate 10 Pro vor allem mit dem Prozessor mit Künstlicher Intelligenz. Sollte es nicht, meint unser Digital-Redakteur.
Keine Frage, das KI-Konzept des Huawei Mate 10 Pro ist spannend: der Kirin 970 Chip reagiert in Echtzeit auf Nutzeranforderungen, verbessert etwa Fotos durch die Objekterkennung oder beschleunigt genau jene Anwendungen, die der Nutzer öfters braucht. Während der Chip im Hintergrund werkelt, wird das Mate 10 Pro dadurch schneller, schlauer und ausdauernder.
Einzig: Es passiert im Hintergrund, Huawei sollte deshalb nicht die Stärken verstecken, die das Mate 10 Pro für alle ganz offen und sichtbar bietet. Und hier macht vor allem der Akku das Gerät zur derzeitigen Nummer 1 am Smartphone-Markt. Der 4.000 mAh Akku ist zwar nicht stärker als jener von Highend-Konkurrenten, durch die KI-Verstärkung und der überarbeiteten Nutzeroberfläche EMUI 8.0 samt Akku-Management-System ist die Leistung aber gewaltig.
Ein gehaltenes Versprechen
Huawei verspricht eine Laufzeit von zwei Tagen bei "normaler Nutzung", "Heavy User" sollen locker über einen Tag auskommen. Was wie ein unglaubliches Versprechen klingt, hält das Smartphone aber mehr als ein. Sieht man fast im Dauerbetrieb Videos, lädt Bilder und Clips – wie unser Tester ins Redaktionssystem – hoch, hört Musik-Streaming, knipst Fotos und checkt regelmäßig Mails sowie Nachrichten und Messages, dann hat der "Heavy User" auch nach fast zwei Tagen noch "Saft" übrig.
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"Heavy User": Unser Redakteur hatte trotz fast durchgehender Nutzung auch nach einem Tag und 17 Stunden noch einen Batteriestand von 32 Prozent. Über vier Stunden hätte das Mate 10 pro noch Strom gehabt. (Bild: Rene Findenig)
Beeindruckend ist auch die Ladeleistung des Huawei Mate 10 Pro. Wer es an die Steckdose anschließt, kann beobachten, wie der Akkustand förmlich nach oben schießt. Für alle, bei denen es schnell gehen muss: In 20 Minuten Ladezeit hat man genug Saft für einen Tag, nach nur 30 Minuten hält das Gerät bei 60 Prozent Akkustand. Was beim Akku noch interessant werden wird: Sollte die KI tatsächlich so gut dazulernen und das Nutzungsverhalten unterstützen, könnte sich die Akkuleistung sogar noch weiter nach oben heben.
Und die Kamera?
Punkten kann das neue Mate auch mit seiner Kamera. Und wie! Die Testexperten von DxOMark geben dem Mate 10 Pro 97 von 100 Punkten, was Platz 2 in der Bestenliste bedeutet. Was Fotos anbelangt, erreicht das Mate 10 Pro ebenso wie das Samsung Galaxy Note 8 eine perfekte 100 von 100 und sticht in diesem Bereich sogar die Gesamt-Nummer 1, das Google Pixel 2, aus. Huawei setzt wieder auf die Kombi aus Farb- und Schwarz-Weiß-Sensor und Leica-Know-how.
Der "Heute"-Hardware-Test zeigt: der Autofokus des Smartphones ist extrem schnell, Bokeh-Bilder sind der optische Wahnsinn und selbst bei schlechten Lichtverhältnissen und sich bewegenden Motiven gelingen äußerst bemerkenswerte, scharfe Aufnahmen. Einen eigenen Fotoaufnahmen-Vergleich wird unser Tester zum Huawei Mate 10 Pro noch nachliefern.
Was sonst noch zählt
Das Mate 10 Pro bietet erstmals ein Display im 18:9-Format, weshalb das eigentlich riesige 6-Zoll-Display in ein handliches Format passt. Dieses arbeitet mit der OLED-Technologie und bringt dementsprechend perfektes Schwarz und gewaltige Kontraste. Bei der Auflösung bekommt man allerdings "nur" Full HD (2.160 x 1.080 Pixel), was dem Akku geschuldet sein dürfte und, wichtiger, für jeden Nutzer wohl vollkommen ausreicht. Schließlich haben wir uns zuletzt beim Sony Xperia XZ Premium mit 3.840 x 2.180 Pixeln (Ultra HD) gefragt, wie groß der Nutzen eines "Monster-Displays" wirklich ist und welchen Kompromiss man dazu bei der Akkulöeistung eingehen muss.
Die ersten Eindrücke vom Huawei Mate 10 Pro. (Video: 20M)
Edel ist die Glasrückseite und der Aluminiumrahmen, perfekt die Verarbeitung. Top: staubdicht und für mindestens eine halbe Stunde wasserdicht (IP67) ist das Gerät. Vielleicht nicht alle wird freuen, dass auf die klassische Audiobuchse verzichtet wurde, Kopfhörer werden nun an den USB-C-Anschluss gekoppelt. microSD-Slot findet man ebenso keinen, allerdings bietet der interne Speicher große 128 GB. Dafür gibt es einen Dual-SIM-Slot.
Fazit: Die Nummer 1
Alleine die Akkuleistung des Huawei Mate 10 Pro ist gewaltig und katapultiert das Gerät ins Spitzenfeld der Highend-Handys. Zur Nummer 1 macht das Mate 10 Pro auch der gelungene Mix: Starker Akku, schnelles Tempo, beste Kamera, perfekte Verarbeitung, KI-Funktionen und Staub- und Wasserschutz sowie mit 799 Euro ein Preis, der eine ganze Menge der Konkurrenten bei weitem unterbietet.
Das Huawei Mate 10 Pro ist ab Mitte November 2017 in Österreich in den Farben Titanium Grey, Mocha Brown und Midnight Blue erhältlich. Preislich interessant ist auch das Huawei Mate 10 Lite, das bereits Anfang November um 369 Euro erscheint. Das Gerät in den Farben Prestige Gold, Graphite Black und etwas später auch Midnight Blue ist eine abgespeckte Version des Pro. Es bietet ein 5,9 Zoll großes IPS-Display, hat technisch eine etwas schwächere Ausstattung und einen noch immer starken 3.340 mAh Akku.