Bundesländervergleich

Zahlen sinken, aber hier wütet Coronavirus noch immer

Die Grippe- hat die Corona-Welle abgelöst. Verschwunden ist SARS-CoV-2 damit jedoch nicht. Drei Bundesländer sind besonders stark betroffen.

Heute Life
Zahlen sinken, aber hier wütet Coronavirus noch immer
Die Welle ist vorbei, doch das Coronavirus bleibt.
ANNE-CHRISTINE POUJOULAT / AFP / picturedesk.com

Mit über 50.000 bei der ÖGK krank gemeldeten Corona-Infizierten und mehr als 1.500 stationären Aufnahmen in österreichischen Krankenanstalten mit der Diagnose Covid-19, haben wir die stärkste Corona-Welle aller Zeiten hinter uns. Die Fall-Zahlen ebben seit Wochen ab und wurden im Sentinelsystem mittlerweile von der Influenza und RSV überholt. 

"Starker Anstieg der RSV-Fälle im Österreichischen Sentinelsystem", schrieb Virologin Judith Aberle von der MedUni Wien zuletzt auf X (vormals Twitter). Und weiter: "Influenza-Fälle steigen weiter an." Demnach waren bei 321 eingesendeten 99 Influenza-positive, 72 RSV-positive und 13 Sars-Cov-2-positive Proben.

Im Rahmen des Sentinelsystems werden Proben infektiöser Personen am Zentrum für Virologie analysiert und auf Influenza, RSV-Infekte oder Sars-Cov2 hin ausgewertet

Dennoch ist das Coronavirus damit noch nicht verschwunden. Das zeigt nicht nur ein Blick auf die ÖGK-Erhebung der Arbeitsunfähigkeitsmeldungen, sondern auch auf das Sari-Dashbord der österreichischen Spitäler.

Drei Hotspots

Wien an der Spitze, dürfte jetzt nicht die große Überraschung sein. Hier waren in der vergangenen Woche mit 2.188 Arbeitsunfähigkeitsmeldungen die meisten ÖGK-Versicherten an Covid-19 erkrankt – gefolgt von Niederösterreich mit 1.238 Krankmeldungen und der Steiermark mit 942 Corona-Infizierten. 

In Oberösterreich - wo das Influenza-Virus derzeit im Bundesländervergleich am stärksten wütet - gab es 816 Covid-19-Kranke. Dieses Bundesland ist dafür direkt hinter Wien (77 Normal, 6 Intensiv) an der Spitze der Coronavirus-Spitalsaufnahmen mit 71 Personen auf den Normalstationen und 3 Intensivpatienten in der zweiten Woche des Jahres.

Die aktuelle Erhebung er Krankenstandszahlen.
Die aktuelle Erhebung er Krankenstandszahlen.
Österreichische Gesundheitskasse

Neue Corona-Variante am Horizont?

"Es sind immer noch relativ viele an Covid-19 erkrankt, aber wir sehen überall, dass die Viruslast und die Zahlen zurückgehen - sowohl im Abwassermonitoring als auch in den Spitälern", bestätigte auch der Wiener Virologe Norbert Nowotny noch vor einer Woche im "Heute"-Gespräch. Es würde aktuell keine anderen relevanten Varianten geben, die sich deutlich von den bisherigen unterscheiden. "Damit sollte es das - mit eine bisschen Glück - für diesen Winter eigentlich gewesen sein." Hundertprozentig sicher, ist das jedoch nicht: "Außer, es taucht noch eine genetisch deutlich andere Variante auf."

Genau das könnte jetzt der Fall sein: "Sars-Cov-2 entwickelt sich weiter. In Südafrika wurde eine neue Abstammungslinie mit über 100 Mutationen (über 30 beim Spike-Protein)", warnt Virologe Tulio de Oliveira auf X.

Aktuell würde BA.2.X noch recht langsam wachsen und weiterhin sei JN.1 dominant, aber es handle sich dabei um eine Abstammungslinie mit der größten Divergenz, die zuletzt identifiziert wurde.

red
Akt.