Mitarbeiter packt aus

Verwechslungen, Chaos: So geht es in Wiener Spital zu

Ein Mitarbeiter der Klinik Ottakring beschwert sich anonym über unhaltbare Zustände in der Klinik Ottakring. Schuld sei der Personalmangel.

Wien Heute
Verwechslungen, Chaos: So geht es in Wiener Spital zu
Ein Spitalsmitarbeiter berichtet über unhaltbare Zustände in der Klinik Ottakring.
Denise Auer

Ein Mitarbeiter der Klinik Ottakring (gehört zum Wiener Gesundheitsverbund, Anm.) wandte sich anonym an "Heute", schildert untragbare Zustände. Die Hauptursache: der Mangel an Arbeitskräften: "Es gibt viel zu wenig Personal, und wenn jemand nicht 200 Prozent gibt, macht man alles, dass die Person gekündigt wird oder zumindest geht", berichtet der Whistleblower.

Egal, ob Vertragsbedienstete oder Angestellte: Regulärer Urlaub oder eine Pflegefreistellung zähle in manchen Abteilungen als "nicht produktive Abwesenheit": "Das ist absolut absurd", so der anonyme Hinweisgeber. Er habe mit einer Ärztin aus der Notaufnahme gesprochen: "Sie kam neun Stunden nicht einmal dazu, einen Schluck zu trinken, da die Station komplett überfüllt war!" Hilfe erhalte man nahezu keine: "Die Personalvertretung bzw. die Gewerkschaft schaut weg."

Hacker besichtigt Baufeld der Klinik Ottakring

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    Die Bauarbeiten gehen los: Im Bereich Flötzersteig wird ein Baufeld freigemacht.
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    Sabine Hertel
    Patienten warten wochen- bzw. oft monatelang auf Termine. Zudem kommt es durch den Zeitdruck oft zu Verwechslungen
    anonymer Spitalsmitarbeiter
    über Zustände in der Klinik Ottakring

    Weiters berichtet der Spitalsmitarbeiter von enormen Druck seitens der Generaldirektion: "In der Verwaltung sind alle nur noch müde und kaputt von zu vielen Überstunden und anfallender Arbeit, die einfach im vorgegeben Zeitraum nicht umsetzbar ist." Aufgrund des immensen Drucks und der Belastung kämen heftige Auseinandersetzungen zwischen Mitarbeitern während und nach der Dienstzeit hinzu.

    Der Personalmangel hätte auch Auswirkungen auf Patienten: "Diese warten wochen- bzw. oft monatelang auf Termine. Zudem kommt es durch den Zeitdruck oft zu Verwechslungen oder internem Durcheinander. Manche werden mit falscher Medikation behandelt oder heimgeschickt. Man merkt bzw. weiß, jeder bemüht sich, dennoch sind das keine Zustände! Ich kenne kein Spital wo es so chaotisch zugeht", zieht der Unbekannte Resümee.

    Konkrete Vorwürfe werden überprüft

    Auf "Heute"-Nachfrage erklärt ein WIGEV-Sprecher: "Die Beschwerden sind sehr allgemein gehalten. Sollte es konkrete Vorwürfe geben, gehen wir denen selbstverständlich nach." Mitarbeiter könnten sich mit Beschwerden an den jeweiligen Personalvertreter wenden oder eine direkte Führungskraft kontaktieren, so der Sprecher.

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein anonymer Mitarbeiter der Klinik Ottakring klagt über unhaltbare Zustände, die auf Personalmangel zurückzuführen seien
    • Berichten zufolge führt der Mangel an Arbeitskräften zu überfüllten Stationen, Druck seitens des Managements und negative Auswirkungen auf die Patientenversorgung, was zu internen Auseinandersetzungen und möglichen Behandlungsfehlern führen kann
    • Der Wiener Gesundheitsverbund, dem die Klinik gehört, erklärt, dass Beschwerden konkretisiert werden müssten, und fordert Mitarbeiter auf, sich an die Personalvertretung oder Führungskräfte zu wenden
    red
    Akt.
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