Geldwäsche-Verdacht

Ermittlungen gegen Benko – das sagt sein Anwalt

"Bis dato wurden wir über kein solches Verfahren in Kenntnis gesetzt", sagt Benkos Anwalt zu "Heute". Aber man werde "vollumfänglich kooperieren".

Angela Sellner
Ermittlungen gegen Benko – das sagt sein Anwalt
Signa-Gründer René Benko hat die größte Pleite der Zweiten Republik hingelegt. Auch persönlich wurde über ihn ein Konkursverfahren eröffnet.
XAMAX / dpa / picturedesk.com

Milliardenpleitier René Benko ist an vielen Fronten unter Druck: Insolvenzreigen in seinem Signa-Konzern, Konkursverfahren über ihn persönlich – und in Deutschland ermittelt laut "Bild am Sonntag" auch noch die Justiz.

Die Staatsanwaltschaft München habe bereits im November 2023 ein Ermittlungsverfahren gegen Benko wegen des Verdachts auf Geldwäsche eingeleitet. Dreistellige Millionenbeträge aus vermuteten Kredit-Tricksereien in Deutschland sollen über Firmenverflechtungen ins Ausland geschleust worden sein. Laut "Bild" geht es um ein Bauprojekt in München. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Wir werden mit der Behörde in Deutschland Kontakt aufnehmen, um Akteneinsicht ersuchen und vollumfänglich kooperieren
Norbert Wess
Anwalt von René Benko

Auf "Heute"-Nachfrage sagt Benkos Anwalt Norbert Wess: "Bis dato wurden wir über kein solches strafrechtliches Ermittlungsverfahren in Kenntnis gesetzt. Wir können daher – derzeit – nicht beurteilen, ob dieses allenfalls auch erst in einem sogenannten Vorprüfungsstadium steht." 

Vor dem Hintergrund der aktuellen Berichterstattung tu der Causa "werden wir aber mit der Behörde in Deutschland Kontakt aufnehmen, um Akteneinsicht ersuchen und vollumfänglich kooperieren", so der Top-Jurist weiter. Und: "Wir sind sehr zuversichtlich, alle allenfalls offenen Fragen betreffend unseres Mandanten, sehr rasch und sehr konstruktiv aufklären zu können."

Hunderte Anzeigen in Österreich

In Österreich dürfte sich die Justiz auch auf viel Arbeit rund um die Causa Signa einstellen. Seit das Benko-Reich zerbröckelt, gingen bereits hunderte Anzeigen beziehungsweise Sachverhaltsdarstellungen rund um die Causa Signa bei der Staatsanwaltschaft ein, teils von Investoren, die um ihr Geld fürchten, teils aber auch von wütenden Bürgern, wie das Magazin "profil" berichtet. 

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) sichtet derzeit das Material, prüft einen Anfangsverdacht. Es gibt wurden aber hierzulande noch keine Ermittlungen eingeleitet – weder gegen Benko noch gegen andere Signa-Manager.

Jetzt kommt die "SOKO Signa"

Das Bundeskriminalamt bereitet sich jedenfalls schon vor und richtet laut "profil"-Informationen gerade eine spezielle Sonderkommission ein – die "SOKO Signa".

Das war René Benkos Prunk-Büro im Palais Harrach in Wien

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    Über diesen prunkvollen Aufgang geht es in die Bel Etage des Palais Harrach.
    Über diesen prunkvollen Aufgang geht es in die Bel Etage des Palais Harrach.
    Sabine Hertel

    Auf den Punkt gebracht

    • René Benko, der Milliardenpleitier, sieht sich mit Ermittlungen wegen Geldwäsche in Deutschland konfrontiert
    • Die Staatsanwaltschaft München verdächtigt ihn, dreistellige Millionenbeträge aus Kredit-Tricksereien ins Ausland geschleust zu haben
    • Benkos Anwalt betont, dass sie bislang nicht über ein solches strafrechtliches Verfahren informiert wurden, aber bereit sind, mit den Behörden zusammenzuarbeiten
    • In Österreich gingen schon hunderte Anzeigen rund um die Causa Signa bei der Staatsanwaltschaft ein
    • Das Bundeskriminalamt richtet eine spezielle Sonderkommission namens "SOKO Signa" ein
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