Um 90 Millionen Euro

Vamed wird verkauft – zwei Bauriesen steigen ein

Ein Konsortium aus den Bauriesen Porr und Strabag wird Teile des Krankenhausbetreibers und Gesundheitsdienstleisters, der Vamed-Gruppe, übernehmen.

Newsdesk Heute
Vamed wird verkauft – zwei Bauriesen steigen ein
Die Bauriesen Strabag und Porr übernehmen gemeinsam Teile der Vamed-Gruppe.
Jeff Mangione / KURIER / picturedesk.com

Die Spatzen pfiffen es bereits länger von den Dächern, jetzt ist es offiziell: Ein Konsortium aus den österreichischen Bauriesen Porr und Strabag will Teile des Krankenhausbetreibers und Gesundheitsdienstleisters, der Vamed-Gruppe, übernehmen. Der Gesamtkaufpreis liegt nach Unternehmensabgaben bei 90 Millionen Euro.

Konkret geht es dabei um die technische Betriebsführung des Allgemeinen Krankenhauses Wien sowie die Bauprojekte des AKH Wien, das österreichische Projektgeschäft der Vamed sowie Anteile an mehreren Thermen in Österreich, wie betont wird. Verkäuferin der Geschäftsanteile ist die Vamed AG, die mehrheitlich vom deutschen Fresenius-Konzern gehalten wird. Zehn Prozent hält die B&C Holding und 13 Prozent die Republik Österreich (via IMIB Immobilien und Industriebeteiligungen GmbH).

Der Erwerb, "soll über eine gemeinsame Beteiligungsgesellschaft erfolgen, wobei die Porr AH und die Strabag SE zu je 50 Prozent beteiligt sein werden", so heißt es in einer Aussendung. Die Transaktion stehe weiters unter dem Vorbehalt der Freigabe der zuständigen Wettbewerbsbehörden.

"Mit dieser Übernahme verfolgen wir gleich zwei Kernthemen unserer Strategie 2030: Wir wollen unsere Wertschöpfungstiefe in diesem Segment weiter erhöhen und unsere Kompetenz im technischen Facility Management, konkret im anspruchsvollen Medizinbereich, erweitern", erklärt Strabag-CEO Klemens Haselsteiner. "Die technische Gebäudeausstattung nimmt eine immer größere Rolle bei Bauprojekten ein. Eine Lösung aus einer Hand – von der Planung über den Bau bis hin zum Betrieb – ist für die Auftraggeber eine attraktive Variante, die vor allem mehr Planungs- und Budgetsicherheit bringt."

Was Fresenius erhält

Der Geschäftsbereich High-End-Services (HES) der Vamed wird auf Fresenius übertragen. HES erwirtschaftet rund die Hälfte seines Umsatzes durch die Unterstützung der Helios-Kliniken, die zu Fresenius gehören. Insgesamt bietet HES Facility- und Medizintechnik-Management für mehr als 840 Krankenhäuser an. HES ist ein stabiles Geschäft mit guten Wachstumsaussichten und trägt rund 30 Prozent zum Umsatz der Vamed bei.

Das Segment Health Tech Engineering, das für das internationale Projektgeschäft zuständig ist und rund 15 Prozent des Vamed-Umsatzes ausmacht, wird schrittweise und geordnet zurückgeführt. Dieser Prozess soll bis 2026 weitgehend abgeschlossen sein. Die laufenden Projektverträge werden erfüllt.

"Für die große Mehrheit der einzelnen Geschäftsbereiche der Vamed sind tragfähige Zukunftslösungen erreicht worden", zeigt sich Klaus Schuster, Vorstandssprecher von Vamed, mit der Übernahme zufrieden: "Das schon seit längerem defizitäre internationale Projektgeschäft beenden wir sukzessive und geordnet. Für die betroffenen Mitarbeiter streben wir sozialverträgliche Lösungen an. Insgesamt gibt es nun Klarheit."

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Auf den Punkt gebracht

  • Die österreichischen Bauriesen Porr und Strabag übernehmen Teile der Vamed-Gruppe, darunter die technische Betriebsführung des Allgemeinen Krankenhauses Wien und österreichische Bauprojekte
  • Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Freigabe der Wettbewerbsbehörden und soll die Wertschöpfungstiefe erhöhen sowie die Kompetenz im technischen Facility Management erweitern
  • Der Geschäftsbereich High-End-Services der VAMED wird auf Fresenius übertragen, während das internationale Projektgeschäft schrittweise zurückgeführt wird
red
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