Corona, Influenza, RSV

3 Viren-Wellen gleichzeitig – was jetzt auf uns zukommt

Die Corona-Welle hat Österreich weiterhin fest im Griff. Kurz vor Weihanchten nehmen allerdings auch die Grippeviren und RSV Fahrt auf.

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3 Viren-Wellen gleichzeitig – was jetzt auf uns zukommt
In den Spitälern Österreichs nehmen die Zahlen der Corona-, Influenza- und RSV-Patienten rasant zu.
TIROL KLINIKEN / APA / picturedesk.com

Das Coronavirus wütet seit Wochen in Österreich und sorgt mit den XBB-Linien für eine der höchsten Wellen, die wir je gesehen haben. Obwohl der Peak mittlerweile erreicht ist, machen sie Experten vor allem aufgrund der neuen Pirola-Variante JN.1 Sorgen. "Die Frage ist, was JN.1 jetzt mit der Welle macht. Wird die Variante die Welle in die Länge ziehen oder in den nächsten Wochen zu einer weiteren Spitze führen?", erläutert Molekularbiologe Ulrich Elling das aktuelle Infektionsgeschehen im Land gegenüber "Heute".

Doch damit noch nicht genug. Gleichzeitig beobachtet der Experte auch, dass Influenza und RSV nach oben gehen. "Wir können davon ausgehen, dass uns die Welle über Weihnachten begleiten, während das Influenza-Virus und RSV ebenfalls anziehen." 

Den Höhepunkt der echten Grippe erwartet Elling zu Weihnachten und RSV sei bereits jetzt höher als im vergangenen Jahr. "Wir erwarten, dass diese starke Covid-Welle sich dieses Jahr mit Influenza und RSV überlappt und das ist immer die große Sorge, was auch die Hospitalisierungen angeht."

Influenzafälle verdoppeln sich

Das bestätigt auch die Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien, Leiterin des Nationalen Referenzlabors für die Erfassung und Überwachung von Influenzavirusinfektionen: "Die Influenza-Aktivität nimmt in Österreich zu, ist derzeit aber noch auf regionale Ausbrüche begrenzt."

Ein Blick auf das SARI-Dashboard zeigt zudem, die stationäre Spitalsaufnahmen von Patienten mit Influenza hat sich innerhalb einer Woche verdoppelt. Betroffen sind überwiegend Personen im Alter von über 45 Jahren. Wegen der echten Grippe im Krankenstand waren laut Österreichischer Gesundheitskasse zuletzt außerdem fast 600 Personen. 

Im Vergleich zu früher sind es nicht nur grippale Infekte und Influenza typische Infektionen der feucht-kalten Jahreszeit, sondern auch Covid als konstanter viraler Erreger, der zusätzlich Krankenstände bringt.
Andreas Krauter
Chefarzt der Österreichischen Gesundheitskasse

"Die Zahl der Menschen, die an der echten Grippe und auch an Covid erkranken steigt weiter. Im Vergleich zu früher sind es nicht nur grippale Infekte und Influenza typische Infektionen der feucht-kalten Jahreszeit, sondern auch Covid als konstanter viraler Erreger, der zusätzlich Krankenstände bringt. Deshalb ist es umso wichtiger, sinnvolle Maßnahmen umzusetzen – dazu zählt das Tragen einer Maske bei Menschenansammlungen, Händedesinfektion, Abstand halten und regelmäßiges Räume lüften. Und natürlich das Impfen gegen Influenza und Covid, das zumindest schwere Verläufe und Folgeerkrankungen verhindert", betont ÖGK-Chefarzt Andreas Krauter.

Allein in der Kalenderwoche 49 waren bereits über 300.000 nur ÖGK-Versicherte krank zu Hause.

Mit wenig viel bewirken

Dabei könne dies mit relativ einfachen Mitteln verhindert werden, wie auch Hans-Peter Hutter, Umweltmediziner an der MedUni Wien, betont: "Man kann mit wenig viel erreichen. Händewaschen, zwischendurch lüften, impfen gehen, in den Öffis Maske tragen. Es ist sehr einfach, aber die Bereitschaft geht bei den meisten Menschen gegen Null." Dabei würden diese Maßnahmen nicht nur gegen das derzeit stark kursierende Corona-Virus helfen, sondern auch gegen alle andere respiratorische Erkrankungen, wie eben die Influenza oder RSV. "Beides steigt derzeit."

Die RSV-Fälle in den österreichischen Spitälern haben sich zuletzt ebenfalls fast verdoppelt. Betroffen sind davon hauptsächlich Neugeborene und Kleinkinder, aber auch einzelne Fälle im Alter von über 45 Jahren wurden in den letzten Wochen stationär aufgenommen.

red
Akt.