Urlaub statt U-Ausschuss

ÖVP-General watscht "feigen" Kickl ab: "Rücktrittsreif"

Andreas Hanger und Christian Stocker schießen sich nach Kickls U-Ausschuss-Absage auf den Oberblauen ein. Er sei "feig" und "rücktrittsreif".

Newsdesk Heute
ÖVP-General watscht "feigen" Kickl ab: "Rücktrittsreif"
FPÖ-Chef Herbert Kickl bei der FPÖ-1. Mai-Veranstaltung auf dem Urfahraner Jahrmarktgelände in Linz.
WERNER KERSCHBAUMMAYR / fotokerschi / picturedesk.com

"Herbert Kickl weiß seit Wochen, dass er ein zweites Mal [...] befragt werden soll. Wenige Tage vor den letzten Sitzungen des U-Ausschusses ist ihm aber dann plötzlich eingefallen, dass er ja einen Urlaub gebucht hat", donnert ÖVP-Fraktionsvorsitzender Andreas Hanger in Reaktion auf die Absage des FPÖ-Chefs.

Die Volkspartei will Kickl noch einmal unter Wahrheitspflicht zum "rot-blauen Machtmissbrauch" befragen, bietet ihm deshalb gleich sechs alternative Termine in den Kalenderwochen 20 und 21 an.

"Da hilft auch kein Fluchtversuch"

"Gut erholt kann Kickl dann Auskunft geben [...]. Wir hoffen sehr, dass dieser Urlaub auch seinem Erinnerungsvermögen gut tut, bei der ersten Befragung war dieses ja teilweise sehr eingeschränkt", schießt Hanger säuerlich hinterher.

"Angesichts der Menge an Vorwürfen und Ermittlungen gegen die FPÖ ist seine Aussage vor dem U-Ausschuss mehr als wichtig. Es geht immerhin um nicht weniger als die Sicherheit Österreichs. War es doch ein Innenminister Kickl, der mit fadenscheinigen Begründungen das BVT stürmen ließ und Österreich damit international schweren Schaden zufügte. Allein diese Aktivitäten und die dahinterliegenden Interessen müssen lückenlos aufgeklärt werden. Da hilft auch kein Fluchtversuch des FPÖ-Chefs."

"Zuerst Urlaubsfreude, dann das Volk, nie das Parlament"

VP-Generalsekretär Christian Stocker verschärft in einer weiteren Aussendung noch einmal die Gangart gegenüber dem Oberblauen: "Das Motto von Herbert Kickl lautet Urlaub statt Verantwortung". Die Auffliegen neuer Details, wonach der mutmaßliche russische Spion Egisto Ott zwei SINA-Laptops über einen ehemaligen FPÖ-Mitarbeiter bekommen haben soll, seinen Beweis, dass die Freiheitlichen "immer tiefer im Skandal- und Korruptionssumpf" versinken würden.

Lässt an Kickl kein gutes Haar: Christian Stocker.
Lässt an Kickl kein gutes Haar: Christian Stocker.
Helmut Graf

"Immer neue Verbindungen werden sichtbar, die aufgeklärt werden müssen. Herbert Kickl trägt als FPÖ-Parteiobmann dafür die Verantwortung und ist dem Volk diese Aufklärung auch schuldig", wettert der VP-Grande. Für Kickl gelte offensichtlich: "Zuerst die Urlaubsfreude, dann das Volk und nie das Parlament".

"Herbert Kickl ist statt urlaubsreif rücktrittsreif"

Stocker weiter: "Der FPÖ-Obmann Herbert Kickl missachtet mit seiner U-Ausschuss-Absage Demokratie und Parlament. Das geht offenbar schon so weit, dass er sich nicht einmal mehr an seine Pflicht, insbesondere auch als Spitzenpolitiker, im U-Ausschuss auszusagen, gebunden fühlt."

Das lasse nur folgenden Schluss zu: "Entweder ist er zu feig, sich seiner Verantwortung zu stellen oder er hat etwas zu verbergen, möglicherweise beides", schimpft der türkise Generalsekretär. "Wer nicht einmal seiner Verantwortung zur Aussage im U-Ausschuss nachkommt, ist auch nicht geeignet, Verantwortung in einer Regierung zu tragen. Herbert Kickl ist statt urlaubsreif rücktrittsreif."

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    Getty Images / iStock (Symbolbild)

    Auf den Punkt gebracht

    • Die ÖVP kritisiert Herbert Kickl von der FPÖ scharf, weil er seinen Urlaub dem U-Ausschuss vorzieht und seine Aussage verweigert
    • Sie betonen die Wichtigkeit seiner Aussage angesichts der Vorwürfe und Ermittlungen gegen die FPÖ und bezeichnen sein Verhalten als feige und rücktrittsreif
    red
    Akt.