Wirtschaft
Niki-Flüge aus Wien ab Donnerstag gestrichen
Nach dem Absprung der Lufthansa geht Air-Berlin-Tochter Niki das Geld aus. Findet sich nicht schnell eine Lösung könnten zehntausende Tickets verfallen.
Am heutigen Mittwoch der Schock: Die Lufthansa Group steigt aus dem Niki-Deal aus und lässt die marode Air-Berlin-Tochter in die Insolvenz schlittern. Als Grund nannte das Unternehmen kartellrechtliche Zweifel der EU-Wettbewerbsbehörde – "heute.at" berichtete.
Vor Weihnachten droht nun ein Flugchaos mit Zehntausenden Betroffenen. Schon ab Donnerstag könnten bereits Flüge aus Wien gestrichen werden, wie der "ORF Teletext" am Mittwochnachmittag berichtet. "Ohne Lufthansa-Geld bleibt Niki am Boden", ist sich auch Airline-Gründer Niki Lauda im "heute.at"-Interview sicher.
Die Fluglinie hat bereits eine kostenpflichtige (!) Helpline für Passagiere eingerichtet. Diese ist Montag bis Freitag jeweils 8 Uhr bis 20 Uhr und an Wochenenden von 10 Uhr bis 18 Uhr verfügbar – den Link dazu finden Sie hier.
Regierung will gestrandete Passagiere zurückholen
Unterdessen tagen in Wien mehrere Krisensitzungen um das endgültig scheinende Schicksal der Niki doch noch abzuwenden. Auch Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) drängt auf eine rasche Lösung. Es sollen möglichst viele heimische Arbeitsplätze gesichert werden und ein Flugchaos zur Reisezeit vermieden werden.
Gemeinsam mit Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) und Kanzleramtsminister Thomas Drozda (SPÖ) konnte am Nachmittag eine Einigung erzielt werden. Sollten durch die Insolvenz Niki-Passagiere im Ausland stranden, werden diese vorerst auf Staatskosten zurückgeholt. "Die Regierung dies bei der AUA, oder auch bei anderen Fluggesellschaften, in Auftrag geben", hieß es aus dem Verkehrsressort laut "APA".
Damit wolle man ein Signal aussenden, dass Österreich dafür sorge, dass die Menschen allesamt wieder nach hause kommen könnten. Wie man sich anschließend schadlos halte, müsse allerdings im Detail noch geklärt werden. (rcp)