Wirtschaft

Dubiose Geschäfte von heimischen Firmen geleakt

Ein Datenleck enthüllt die Steuertricks der Reichen und Großkonzerne. Auch österreichische Firmen tauchen auf den Listen auf.

Heute Redaktion
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Österreichische Firmen treten in den Paradise Papers auf.
Österreichische Firmen treten in den Paradise Papers auf.
Bild: iStock

Die Paradise Papers – das sind 1,4 Terabyte Daten der internationalen Kanzlei Appleby Global mit Sitz auf den Bermudas, und deren Spinoff Estera. Sie umfassen einen Großteil des Geschäftsverkehrs der Firma: Verträge, E-Mails, behördliche Dokumente, bis ins Jahr 2016. Das Leck umfasst außerdem die staatlichen Firmenregister von 19 Steueroasen und die Daten eines Trustanbieters namens Asiaciti.

Diese gelangten vor mehr als einem Jahr an die "Süddeutsche Zeitung" in München, die sie mit über 96 Medienpartnern weltweit teilten. In Österreich lagen die Daten vorerst dem "ORF", so wie dem "Falter" vor.

Die Firma Appleby gilt als Rolls-Royce unten den Anbietern im Offshore-Geschäft. Sie unterhält Büros in so gut wie jedem wichtigen Steuerparadies in Europa, Asien, der Karibik oder Afrika. Zu den Kunden gehören Prinzessinnen, Premierminister, Berühmtheiten aus der Sportwelt oder auch einige der reichsten Oligarchen. Sowie viele internationale Großkonzerne.

Verbindungen nach Österreich

Auch österreichische Firmen tauchen auf den endlosen Seiten auf. So findet sich etwa der Name Wolfgang Flöttl im Firmenbuch von Aruba auf. Der Investmentbanker ist verantwortlich für einen Milliardenverlust der BAWAG, aufgrund von hochriskanten Finanzspekulationen.

Auch Meinl scheint von den Enthüllungen betroffen zu sein. Appleby betreut laut den Paradise Papers ein komplexes Firmenkonstrukt auf den Cayman Islands. (red)